Sonntags geöffnet: nein, danke!

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Das OGBL-Syndikat Handel ist unzufrieden mit der Entscheidung von Staatssekretärin Francine Closener, den Geschäften in der Hauptstadt die Erlaubnis zu erteilen, an Sonntagen zu öffnen. Für die Mitarbeiter bedeute dies schlechtere Arbeitsbedingungen.

Bis 19.00 Uhr können Geschäfte das ganze Jahr 2015 sonntags und an Feiertagen öffnen. Für die Mitarbeiter hat dies laut OGBL nur Nachteile.

Sie verlieren durch diese Verlängerung ihrer Arbeitswoche einen Teil ihrer eigenen Freizeit und der Möglichkeit, sich ihrer Familie widmen zu können, wie der OGBL bei einem Treffen mit Francine Closener anführte.

Auch rein organisatorisch gebe es Probleme. Der öffentliche Transport hat an Sonn- und Feiertagen andere Fahrpläne. Kinderbetreuung wird nicht angeboten. Die Arbeits- und Lebensbedingungen seien laut OGBL-Syndikat „auf dem Altar kommerzieller Interessen geopfert worden“.

Verschiebung der Käufe

Das Syndikat glaubt auch nicht, dass durch diese Maßnahme zusätzliches Geld in die Kassen fließen wird. Die Kaufkraft der Haushalte bleibe die Gleiche. Es werde daher nur zu einer Verschiebung der Käufe kommen, die an den anderen Tagen ohnehin getätigt worden wären. Zusätzliche Geschäfte würden nicht gemacht. Das Syndikat warnt davor, nun dem Drängen anderer Gemeinden im Land nachzugeben, die ebenfalls eine solche Ausnahmebestimmung beanspruchen. Die aktuelle Gesetzgebung biete den Geschäftsinhabern ausreichende Möglichkeiten bei den Öffnungszeiten. Möglichkeiten, die von vielen nicht genutzt würden und die weiter gingen als in den benachbarten Regionen, so das Syndikat. Das Argument des Wettbewerbsnachteils könne daher nicht gelten.

Die Staatssekretärin ihrerseits hat dem OGBL zugesagt, die verschiedenen Bestimmungen in Sachen Öffnungszeiten einer Analyse zu unterziehen. Gegebenenfalls könnte dies zu einer Änderung der Gesetzgebung führen. In einer ersten Phase will die Staatssekretärin untersuchen lassen, wie sich geänderte Öffnungszeiten auf das Leben der Arbeitnehmer auswirken. Der OGBL sagte zu, bei einer solchen Analyse mitzuwirken. Er kritisierte allerdings das Vorgehen der Regierung, zuerst neue Initiativen zu ergreifen und dann erst die Situation zu analysieren.