/ „Skandalös und inakzeptabel“
Justizminister François Biltgen bestätigt, dass eine legale Basis besteht, um minderjährige Kinder nach Schrassig zu bringen. „Es gibt momentan keine Einrichtungen, um Kinder unterzubringen. Wir arbeiten seit 20 Jahren daran, doch noch immer besteht keine geschlossene für Kinder. Am kommenden Freitag werde ich dem Ministerrat vorschlagen, in Zukunft keine Kinder unter 16 Jahren nach Schrassig ins Gefängnis zu bringen. Momentan sind der Justiz die Hände gebunden und ihr bleibt keine andere Wahl“, so Minister Biltgen.
Biltgen bestätigt, dass dies bei Weitem in Luxemburg kein Einzelfall sei. „Die Kinder, die am Mittwoch aus der Haft entlassen wurden, sind seitdem bei ihren Eltern. Doch diese gehören angeblich einer Diebesbande an. Den Eltern wurde verboten, sich auf Luxemburger Territorium aufzuhalten“, so Biltgen weiter.
„Sind die Kinder bei den Eltern sicher?“
Félix Braz, der zusammen mit der grünen Abgeordneten Viviane Loschetter die parlamentarische Dringlichkeitsanfrage gestellt hat, findet es inakzeptabel und skandalös, dass Kinder in Gefängnisse gebracht werden. „Ich bin der Meinung man sollte Strukturen schaffen, in denen eine Kinderbetreuung gewährleistet ist. Kinder gehören nicht hinter Gitter“, so Félix Braz.
Doch noch immer bleibt die Frage offen: Sind die Betroffenen Kinder bei ihren eventuell kriminellen Eltern sicher?
Die zwei Kinder im Alter von 12 und 13 Jahren waren am 21. November um 1.20 Uhr nach Schrassig gebracht worden. Ihnen wurden mehrere Dutzend Diebstähle zur Last gelegt. Sie wurden am 7. Dezember freigelassen. Alles auf Anordnung des Jugendrichters, betonte am Freitag Justizminister Fr. Biltgen. Die Kinder seien zu älteren Strafgefangenen platziert worden. Kinder in Schrassig würden des weiteren von Erziehern betreut.
(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)
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