Zu Besuch in SchengenRobert Goebbels: Die Jugend sollte Europa gegen die Anti-Europäer verteidigen

Zu Besuch in Schengen / Robert Goebbels: Die Jugend sollte Europa gegen die Anti-Europäer verteidigen
Schengen am Leben erhalten, eine Aufgabe für die europäische Jugend Foto: LHCE Times

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Robert Goebbels, geboren am 3. April 1944 in Luxemburg, ist ein luxemburgischer Politiker. 1984 wurde er zum Staatssekretär für Außenbeziehungen und für Wirtschaft ernannt. In dieser Funktion unterzeichnete er das Schengener Abkommen. Er gehörte in diversen Funktionen der Regierung bis 1999 an. 1999 wurde er zum Abgeordneten in das Europäische Parlament gewählt, wo er 15 Jahre wirkte.

Wieso finden Sie, dass das Schengener Abkommen so wichtig ist?

Robert Goebbels: Das Schengener Abkommen betrifft vor allem die Menschen. Es hilft den Menschen, komplett frei in der Europäischen Union reisen zu können. Man kann heute problemlos durch viele Länder in Europa reisen, ohne kontrolliert zu werden.

Welche Rolle hat das Schengener Abkommen heute vor allem?

Robert Goebbels
Robert Goebbels Foto: Archiv/Editpress

Das Schengener Abkommen wird manchmal kritisiert, weil ihm vorgeworfen wird, durch die Abschaffung der Kontrollen die Kriminalität zu vereinfachen, z.B. den Drogenschmuggel. Das stimmt nicht. Großbritannien war nie Mitglied des Schengener Abkommens, konnte also theoretisch seine nationalen Grenzen kontrollieren. Dennoch hat die Kriminalität dort nicht abgenommen. Die Briten hatten terroristische Anschläge sowie illegale Immigration trotz Grenzkontrollen. Das Schengener Abkommen hat Europa sogar sicherer gemacht, dank der einfacheren Zusammenarbeit der Polizeiorgane. Dank Schengen können die Menschen frei in 26 Staaten Europas reisen. Sogar Menschen aus Amerika oder China können mit einem einzigen Visum durch Europa reisen, dem Schengenvisum.

Was erwarten Sie sich von der heutigen Jugend?

Ich habe volles Vertrauen in die Jugend. Ich hoffe jedoch, dass sie es zu würdigen weiß, was die ältere Generation erarbeitet hat. Heute kann man überall in Europa frei reisen, studieren, sich niederlassen, arbeiten. Die Jugend sollte versuchen, dies zu bewahren und zu verteidigen gegenüber den Angriffen der Anti-Europäer.

Wie sehen Sie die Zukunft der EU?

Die Welt befindet sich in einer sehr schwierigen Lage. Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass der Frieden nie total gesichert ist. Europa kannte eine praktisch 70-jährige Periode ohne Krieg. Viele glaubten, das sei die neue Normalität. Wir müssen jetzt solidarisch zusammenstehen als Europäer. Es gibt manche Europäer, die noch immer nicht verstanden haben, dass die EU den Bürgern eine umfassende ‚Schutzgemeinschaft‘ bietet. Selbst größere Staaten wie Deutschland und Frankreich haben in der Welt einen geringeren Einfluss als alle Staaten der EU gemeinsam. Nur zusammen können wir uns gegenüber China, Russland, Indien oder selbst den USA behaupten. Nur gemeinsam sind wir stark, nur gemeinsam können wir Europa und die Europäer verteidigen.

Was ist Schengen?

Schengen ist eine Gemeinde, die im Südwesten von Luxemburg liegt, am Drei-Länder-Eck, wo die Grenzen von Deutschland, Frankreich und Luxemburg zusammentreffen. Schengen wurde weltweit bekannt durch das Schengener Abkommen vom 14. Juni 1985.
Damals trafen sich auf Einladung von Robert Goebbels Vertreter von Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden, um die progressive Abschaffung der Kontrollen von Personen und Waren an den Grenzen zu erreichen. Der Schengen-Vertrag gilt für die meisten Europäer als Symbol des freien Waren- und Personenverkehrs. Die Unterzeichnung des Abkommens fand auf dem Schiff MS Marie-Astrid statt, das an dem Tag in Schengen vor Anker lag.
Fünf Jahre später, am 19. Juni 1990, folgte die Unterzeichnung des zweiten Schengen-Vertrages durch die gleichen Staaten. Damit wurde das erste Abkommen vervollständigt und z.B. auch auf die Kontrollen in Häfen und Flughäfen (die sog. Schengen-Korridore) ausgedehnt. Das Abkommen definierte die Anwendungsbedingungen, schuf das Schengen-Informationssystem mit Sitz in Straßburg, an das alle Polizeiorgane Europas zur Verbrechensbekämpfung angeschlossen sind. Der Vertrag trat progressiv in Kraft und wurde 1995 nach Ratifizierung durch die nationalen Parlamente rechtskräftig.
Die Abschaffung der Kontrollen an den Binnengrenzen war so attraktiv für die Bürger, dass sich immer mehr Länder dem „Schengen-Raum“ anschlossen. Italien, dann Spanien und Portugal, weiter Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Malta, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn. Momentan gibt es 26 Schengen-Staaten, darunter vier, welche der EU nicht angehören. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass dank Schengen die Bürger frei in 26 Staaten Europas reisen können. Sogar Menschen aus Amerika oder China können mit einem einzigen Visum durch Europa reisen, dem Schengenvisum.

rowohlfart roger
3. Januar 2023 - 11.06

Ist es nicht Aufgabe und Pflicht der Politiker die Jugend gegen die Anti-Europäer zu schützen? Wenn dies schon von den Jugendlichen eingefordert wird, dann sollten die Verantwortlichen konsequent sein und das Wahlalter auf 16 Jahren herabsetzen. Mit 16 ist man den Kinderschuhen kaum entwachsen und der von Goebbels geforderten Pflicht wohl kaum gewachsen.

Phil
31. Dezember 2022 - 1.54

Ja klar, als während der Pandemie Jean Asselborn und sein deutscher Homolog Heiko Maas sich mit Masken und Desinfizierungsspray bewaffnet, zwischen schweren Polizeiabsperrungen die Fingerspitzen à la Michelangelos Adamserschaffung justamente touchierten, da konnte man schon die volle Tragweite des Schengenraums erahnen... ein Jahrhundert- wenn nicht ein Jahrtausendwerk!

Kimmi
3. Dezember 2022 - 11.45

Schengen-EUmuseum ist vielleicht interressant, aber es gibt viele Stararchtektonische Baumängel, barrierefreie Zugänge mangelhaft sowie eine Vielzahl an bautechnischen Fehlern die anders gelöst hätten können. Beigelernt wurde nix in diesem Sinne, ausser Geldverschwendung.

Felix Reinarz Luxembourg
18. November 2022 - 10.53

Leider wissen zu wenig Personen, auch in Luxemburg, welsche Bedeutung das Schengener Abkommen für die Europäische Bevölkerung hat! Als local-Guide in Schengen, stelle ich bei jeder Führung fest, dass Vieles nicht bekannt ist, und vor allem, das die Europäische Geschichte nicht in Allen Schulen unterrichtet wird. Der Raum Schengen ist eines der grössten Errungenschaften der Europäischen Politik. Die zweite bedeuteste Errungenschaft: die Einführung der €uro

jo
16. November 2022 - 12.59

Wozu Schüler alles mißbraucht werden.......

Jempi
15. November 2022 - 13.53

Een Besuch zou Schengen,ass nëtt ësou oninterressant, mais ganz geféierléch,déi Autoën déi do laanscht rennen ouni séch un d'Vitessse ze haalen ass een Risiko fir all déi Leit déi wëllen do vun enger Seit op déi aaner goën, 50 km/h.ass nëtt genug, do hällt keen séch drun,entweder Radar oder Bremsklötz, daat waat séch do ofspillt ass liewensgeféierléch,den Bausch soll mol séch dohinner stellen an séch em déi Situatioun do këmmeren, datt ass unerträgléch an lamentabel virun engem Musee. Wou sinn mir dann hei,armsélégt Dreilännereck.