Seltsame Vorgänge bei ArcelorMittal auf Belval

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Auch am dritten Tag nach dem tödlichen Arbeitsunfall auf dem ArcelorMittal-Gelände in Esch-Belval gibt es noch immer keine detaillierten Informationen über den Hergang der Tragödie. Doch mittlerweile sind einige seltsame Vorgänge bekannt geworden.

Auch am dritten Tag nach dem tödlichen Arbeitsunfall auf dem ArcelorMittal-Gelände in Esch-Belval gibt es noch immer keine detaillierten Informationen über den Hergang der Tragödie. Doch mittlerweile sind einige seltsame Vorgänge bekannt geworden.

Esch/Alzette – Der 39-jährige Arbeiter Youssef Hadjadj, der am Sonntagmorgen bei einer schweren Explosion auf dem Betriebsgelände von ArcelorMittal in Esch-Belval ums Leben kam, sei eines natürlichen Todes gestorben. So stand es zumindest bis gestern auf dem durch einen Escher Arzt ausgestellten Totenschein. Nach Informationen des Républicain Lorrain soll der Arzt allerdings gestern die Todesursache des Mannes, der mit seiner Frau und seinem fünf Monate alten Sohn in Longwy wohnte, auf dem Totenschein abgeändert haben.

Keine Ansprüche auf Entschädigung?

Warum der Arzt als Todesursache eine natürliche angegeben hatte, ist bislang nicht bekannt. Allerdings würden in einem solchen Fall etwaige Entschädigungsansprüche für die Familie entfallen. „Wir haben noch keine weiteren Erkenntnisse über die tragischen Ereignisse vom Wochenende“, so der Direktionssprecher des Stahlwerks in Belval, Lambert Schmit, gegenüber dem Tageblatt, „die Untersuchungen laufen noch.“
Trotz des Unfalls läuft die Produktion weiter, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. „Die Gewerbeaufsicht hat uns diese auferlegt“, so Schmit weiter. Die direkte Unfallstelle ist nach wie vor von der „Police judiciaire“ und der Gewerbeaufsicht für die Untersuchungen gesperrt. Wann mit den ersten Untersuchungsergebnissen zu rechnen ist, war gestern noch nicht bekannt.
Nach Informationen des Lessentiel habe Hadjadj zwei Wochen ohne einen einzigen freien Tag durchgearbeitet, was von der Direktion auf Belval mit dem Hinweis bestritten wird, dass am Sonntag im Stahlwerk nicht gearbeitet würde. Dann stellt sich allerdings die Frage, warum das Opfer am vergangenen Sonntagmorgen dort gearbeitet hat.
Der zweite Mann, der bei dem Unfall ebenfalls schwere Verletzungen erlitt, befindet sich immer noch im Krankenhaus.
Youssef Hadjadj hinterlässt eine Frau und einen fünf Monate alten Sohn.