Seit Montag klagen Kunden und Briefträger über die negativen Folgen der Umstellung der Zustlellungsdienste der Post. Verspätet verteilte Zeitung, Briefe und Werbematerial, überlastete Postmitarbeiter – sind die offensichtlichen Folgen einer Reform, die laut Briefträgergewerkschaft überstürzt durchgezogen worden ist.
„Wildes“ Postdepot am Eingang eines Hauses in Düdelingen.
Die Postdirektion sei mit dem Kopf durch die Wand gegangen und habe ihr ursprüngliches Vorhaben zur Flexibilisierung der Arbeitsabläufe bei der Restrukturierung der Postverteilung in die Tat umgesetzt, so die Gewerkschaft am Freitag. In der ersten Woche der Umsetzung des neuen Systems, bei dem so genannte Assistenzbriefträger zum Einsatz gelangen, habe sich leider gezeigt, dass die Briefträgergewerkschaft mit ihren Befürchtungen Recht hatte, so die Organisation weiter. Skandalös sei, dass die Postgeneraldirektion das Chaos auch noch verharmlose und von vergleichsweise wenigen Reklamationen der Kunden spreche. „Die Briefträger in den Tourneen, an die die Reklamationen oft persönlich herangetragen werden, wissen, dass ein Großteil der Kunden unzufrieden ist.“
Keine vorübergehende Kinderkrankheit
Die Gewerkschaft befürchtet, dass es sich nicht um eine „vorübergehende Kinderkrankheit“ in der ersten Restrukturierungsphase handelt. Vielmehr bestehe das Risiko, dass so manche Neuzugänge wegen der haarsträubenden Lohnbedingungen und der schwierigen Arbeitsbedingungen nach kurzer Zeit das Handtuch werfen werden. Das aber dürfte eine lang anhaltende Desorganisation mit dauerhaften negativen Folgen für die Qualität der Postdienstleistungen zur Folge haben, meint die Gewerkschaft.
Mit ihrer Sturheit und Uneinsichtigkeit hätten die Verantwortlichen in der Postdirektion dem P&T-Unternehmen einen schweren Imageschaden zugefügt.
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