Schwache Nachfrage setzt ArcelorMittal zu

Schwache Nachfrage setzt ArcelorMittal zu
(dpa-Archiv)

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Die Wirtschaft brummt nicht mehr, das bekommt auch ArcelorMittal zu spüren. Die Geschäfte sind schon im zweiten Quartal nicht mehr gut gelaufen. Bald legt der Stahlkonzern die Zahlen für Juli bis September vor.

ArcelorMittal leidet weiter unter schwacher Stahl-Nachfrage
Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal leidet weiter unter einer schwachen Nachfrage in Europa. Nach vier Jahren unter „herausfordernden Bedingungen“ sei klar, dass es keine rasche Rückkehr zu Vorkrisen-Zuständen gebe, heißt es bei dem Konzern in Luxemburg. Die Nachfrage nach Stahl in Europa liege immer noch rund 25 Prozent unter der des Jahres 2007. Ursachen dafür seien etwa die Absatzkrise in der Automobilindustrie und der Einbruch in der Bauindustrie in Teilen von Europa. ArcelorMittal legt an diesem Mittwoch (31.10.) Zahlen zum Geschäftsverlauf im dritten Quartal vor.

Im zweiten Quartal war der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um fast 30 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar (entspricht rund 1,9 Milliarden Euro) eingebrochen – der Umsatz sank um gut zehn Prozent auf 22,5 Milliarden Dollar. Für die zweite Jahreshälfte erwartet ArcelorMittal auch wegen saisonaler Faktoren weitere Rückgänge bei Gewinn und Absatz. Analysten prognostizierten für das dritte Quartal ein EBITDA von 1,3 Milliarden Dollar.

Standort-Schließungen

Als Reaktion auf die verhaltene Nachfrage hat der Stahlkocher seit längerem schon nur 16 von 25 Hochöfen in Europa in Betrieb, um die Produktion vorübergehend zu drosseln. Im Oktober entschied der Konzern, die Hochöfen im lothringischen Florange wegen anhaltender wirtschaftlichen Schwierigkeiten gar nicht mehr anzublasen. Und das Werk im luxemburgischen Schifflingen soll von Januar 2013 auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben. Dort war zuletzt Draht produziert worden.

Die verbleibenden Aufträge aus Schifflingen gingen an das Werk in Duisburg, wo in diesem Jahr eine neue Drahtstraße in Betrieb gegangen sei, sagte ein Sprecher. Am luxemburgischen Standort Rodange, wo kleine Träger und Winkeleisen entstehen, wird in verkürzten Schichten gearbeitet. Am belgischen Standort Lüttich war bereits Ende 2011 das Aus der Hochöfen beschlossen worden.