Schulministerin weiter dialogbereit

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LUXEMBURG - Zwei Tage vor der Großkundgebung der Lehrer gegen die Reform des Sekundarunterrichts betont Unterrichtsministerin Mady Delvaux-Stehres ihre Diskussionsbereitschaft.

SEW, apess, FE und sne – alles Gewerkschaften des Unterrichtswesens – gehen am Donnerstag auf die Straße. Sie fordern eine Reform der rezenten Reform in der Grundschule und eine tiefgreifende Neugestaltung der Reformpläne für den Sekundarunterricht. Dritter Grund für die Aktion: die Reform des öffentlichen Dienstes.

Zwei Tage vor der Kundgebung hat sich Schulministerin Mady Delvaux-Stehres bereit erklärt, über ihre Reformpläne weiter zu diskutieren. Sie erwarte sich eine konstruktive Diskussion mit konkreten Vorschlägen von seiten der Lehrerschaft. Diese sollte die Delegation zu diesen Gesprächen bestimmen, so die Ministerin. Sie reagiert damit auf ein gemeinsames Schreiben von 29 Vertretungen Luxemburger Lyzeen des klassischen und technischen Sekundarunterrichts. Bis zum 2. April sollten dem Ministerium die Gutachten all jener vorliegen, die um ihre Meinung gebeten wurden. Sie sollten der Diskussion als Grundlage dienen.

Gesetzvorprojekt bis April 2013

Von ihren Reformabsichten will Delvaux nicht abweichen. Innerhalb eines Jahres, bis April 2013, will sie den Entwurf eines Gesetzprojekts vorlegen, so die Ministerin in ihrem Schreiben an die Lehrervertretungen. Darin erinnert sie an den langen Werdegang des aktuellen Reformvorhabens, das bereits im Koalitionsabkommen von 2009 vereinbart worden war.

Die Vorbereitungen zur Reform der Sekundarschule hätten bereits im Herbst 2009 begonnen, so Delvaux. Damals habe man sich mit den Lyzeen über die Vorteile des Unterrichtssystems und die auf ihn lastenden Herausforderungen unterhalten. Ein erstes Arbeitsdokument wurde im März 2010 veröffentlicht, ein zweites im September 2010. Im Oktober fand im Parlament eine Orientierungsdebatte zum Thema statt. Zusätze zu den ersten Orientierungsdokumenten wurden im Mai 2011 vorgelegt. Seit 2009 habe sie an 144 Sitzungen teilgenommen, bei denen über die Reformvorschläge diskutiert worden sei, heißt es in Delvaux‘ Mitteilung weiter. Das waren Treffen mit den Gewerkschaften, den Schulleitungen, Schülern und Eltern. Das Ergebnis war jener Reformtext, der am 5. Dezember 2011 zur öffentlichen Debatte veröffentlicht worden ist.

Auch die Kritik an der Grundschulreform von 2009 möchte Delvaux entschärfen. Die Bilanz von drei Jahren Reform sei in Vorbereitung und werde zusammen mit den Grundschullehrern erstellt. Ende Dezember 2012 soll sie vorliegen.