/ Schüler werden abgewiesen

In den letzten beiden Tagen gingen unserer Redaktion mehrere Beschwerden von Schüler-Eltern ein. Schüler der 11ème PS-Sektionen (Régime technique paramédical et social), die speziell in Richtung Sozial-, Erziehungs- oder Gesundheitsberufe ausgebildet wurden, würden auf der hierfür vorgesehenen Schule zur Erzieherausbildung abgewiesen.
Tatsächlich werden die Schüler einer 11ème oder 3ème mit Nachsitztermin im September, egal von welcher Sektion, vom Merscher LTPES (Lycée Technique pour Professions éducatives et sociales) abgewiesen. Obwohl man ihnen eine Aufnahme in dieser Schule versprochen hatte, monieren die Schüler-Eltern.
Kapazitäten gesprengt
„Im letzten Jahr hatten wir bereits mit 332 angenommenen Schülern die Spitze unserer Kapazitäten erreicht. Dieses Jahr haben sich dermaßen viele Schüler gemeldet, dass wir die Spitze von 2012 weitestgehend überschreiten“, so der Direktor Henry R. Welschbillig auf Nachfrage von Tageblatt.lu am Dienstag. Mit Kapazitäten sind sowohl die Räumlichkeiten des Gymnasiums als auch die Zahl der Lehrer gemeint. Daneben könne man nicht mehr genügend Fortbildungskurse „Stage“ für alle Bewerber anbieten.
Aufgrund des hohen Zulaufs beschloss die Schulministerin Mady Delvaux-Stehres, jene Schüler, die Nachsitzen müssen, nicht mehr aufzunehmen. Dies betreffe nicht nur jene Kandidaten der 11ème PS-Sektionen, die speziell auf eine Ausbildung im medizinischen oder sozialen Bereich vorbereitet werden, sondern alle Schüler mit Nachsitztermin im September, betonte Welschbillig.
Drei Optionen
Der Direktor bedauerte die Umstände: „Es ist schade für die Einzelfälle. Aber nächstes Jahr sind sie bei uns willkommen.“ Auf die Frage, welche Möglichkeiten den betroffenen Schülern denn noch offen stünden, nannte Welschbillig drei Optionen:
– Ausweichen ins Ausland (Belgien oder Deutschland),
– Praktikum oder Vertretung eines Schwangerschaftsurlaubes im Erziehungsbereich,
– Anmeldung auf dem LTPS (Lycée technique pour Professions de santé).
Beim Eintauchen in die Arbeitswelt der Erziehungsberufe könnten die Kandidaten herausfinden, ob die gewählte Richtung die richtige sei und sich mit bestätigter Motivation im nächsten Jahr wieder im LTPES anmelden.
Wie viele Schüler eine Absage erhielten, konnte uns der Direktor nicht sagen.
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