Schmit oder doch Schneider?

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LUXEMBURG - Am Abend entscheidet der Generalrat der LSAP über die Nachfolge von Wirtschaftsminister Jeannot Krecké. Im Rennen sind nach wie vor Etienne Schneider und Beschäftigungsminister Nicolas Schmit. Nicht sieben sondern acht Personen bewerben sich für das Staatsratsmandat.

Der 106 Personen zählende Generalrat der LSAP wird am Montagabend über den Nachfolger von Wirtschaftsminister Jeannot Krecké entscheiden. Genannt wurde in den letzten Tagen insbesondere Etienne Schneider, Krecké-Berater und Enovos-Chef. Sein Interesse angemeldet hatte auch der aktuelle Beschäftigungs- und Immigrationsminister Nicolas Schmit.

Für Schneider spricht, dass er nahtlos die laufenden Geschäfte von Jeannot Krecké im Wirtschafts- und Energieministerium übernehmen könnte. Sollte der Wirtschaftsfachmann Schmit das Rennen machen, könnte in der Regierung ein weiteres Superministerium entstehen. Unseren Informationen zufolge würde Schmit die Wirtschafts- und Beschäftigungsressorts übernehmen. Um neue Wege zu beschreiten, wie es heißt. Das Immigrationsministerium müsste dann neu besetzt werden. Gespräche hatte die Parteiführung übers Wochenende geführt.

Im Gespräch war am Montag auch noch der hauptstädtische Gemeinderat Marc Angel. Er könnte das Immigrationsministerium übernehmen, sollte Schmit das neue Superministerium übernehmen. Voraussetzung für diese Alternative wäre jedoch auch das Einverständnis des Koalitionspartners zu einer Ressortumverteilung. Um den neuen Arbeits- und Beschäftigungsminister zu entlasten, könnten die bisherigen Ressorts Energie und Post abgespalten werden und anderen Ministerien angegliedert werden.

Generalrat hat das letzte Wort

Unabhängig vom Vorschlag der Parteiführung: Der Generalrat hat das letzte Wort. Entscheidend wird demnach der Rückhalt des oder der Kandidaten bei der Parteibasis sein. Und da hat Schmit wohl die besseren Karten. Unvergessen bleibt sein Auftritt im April 2010 auf dem außerordentlichen Kongress der LSAP. Damals als Schmit als ferventer Verfechter des Index-Systems aufgetreten und dafür stürmischen Applaus des Saals bekommen.

Mit der Wahl eines neuen Staatsratsmitglieds steht dem Generalrat am Montagabend in Bonneweg eine weitere Personalentscheidung bevor. Bis Freitag hatten Christophe Schiltz, Mitarbeiter von Beschäftigungs- und Immigrationsminister Nicolas Schmit, Ginette Jones, Direktionsmitglied der Adem, Chris Scott, Rechtsanwältin, Romain Heinen, Direktor des Enregistrement, Guy Ludig, Ex-Revue-Direktor sowie Dani Krier, Jurist, gemeldet. Dem Generalrat liegt am Abend jedoch noch eine achte Kandidatur
vor: die von Chantal Boly, derzeit LSAP-Mitarbeiter. Boly hatte zuvor während zehn Jahren im OGBL eng mit dem vormaligen Präsidenten John Castegnaro gearbeitet. Aus Respekt vor der Hohen Körperschaft habe sie auf eine Wahlkampagne in der Öffentlichkeit verzichtet, sagte sie uns am Montag. Sie werde dem Generalrat am Abend ihre Beweggründe schildern.