Schleichende Krise

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Einmal im Monat findet in Esch der so genannte „große Markt“ statt. Die Kunden können hier neben Lebensmitteln und Blumen auch Kleidung erwerben. Doch die Branche steckt in einer Krise.

Natascha Seuré, Isabel Spigarelli 

Schon früh am Morgen beginnt die Arbeit der Verkäufer. Mit dem Aufbau ihres Standes bereiten sie sich auf die Kunden vor.

Um 5 Uhr werden die ersten Stände auf dem Rathausplatz errichtet. Von 8 bis 13 Uhr kann man dann an 35 bis 40 Verkaufsstellen vorbeischlendern.
Die Händler, die ihre Ware jeweils am letzten Dienstag des Monats anbieten, stehen den Kunden teilweise schon seit Generationen mit Rat und Tat zur Seite, berichtet Organisator Romain Burg.

Beim Schlendern über den Markt kann man immer wieder neue Gesichter hinter den Theken entdecken. Die Nachfrage ist groß. Ist ein Platz frei, wird dieser neuen Händlern zur Verfügung gestellt.

Neuer Fischstand

So wird zum Beispiel ein Fischstand beim nächsten Monatsmarkt am Start sein. Auf Anfrage vieler Kunden hat sich die Gemeinde auf die Suche nach einem Anbieter gemacht und einen solchen auch gefunden.

Ein Obsthändler, der seit Jahren in Esch verkauft, berichtet, dass sein Stand zwar nicht unbedingt schlecht läuft, doch begeistert scheint er von seiner Verkaufsrate nicht zu sein.

Mit diesem Schicksal steht er nicht alleine da. Ein weiterer Händler, der neben Knoblauch auch noch Textilien verkauft, ist ebenfalls nicht zufrieden. Er berichtet, dass die Preise der Kleidung immer tiefer sinken und eine Besserung keinesfalls in Sicht sei. Die Kunden seien nicht bereit, einen hohen Preis für Kleidung vom Markt zu bezahlen.

Sein Knoblauch hingegen verkauft sich nach wie vor ganz gut. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Lebensmittelanbieter in der Regel den größten Erfolg genießen. Egal ob Fleisch, Nudeln oder Käse, diese Produkte bringen am meisten Geld ein. Artikel wie Blumen und Textilien eher nicht.
„Die Menschen überlegen sich zweimal, ob der Erwerb eines Blumenstraußes wirklich notwendig ist. Blumen sind zu einem Luxusartikel geworden. Dies war früher nicht der Fall“, erklärt Romain Burg.

Eine Kundin, die auf dem Markt vor allem Gemüse einkauft, beklagt sich über die hohen Preise der Lebensmittel. Zwar seien die Produkte frischer als im Supermarkt, doch auch erheblich teurer.

Nicht nur der Blumenerwerb, sondern allgemein der Einkauf auf dem Markt wird so für viele zum Luxus.

Auch wenn einige negative Stimmen laut wurden, bleibt der Markt gut besucht. Der nächste Monatsmarkt findet voraussichtlich am 31. August statt.