/ Rückblick: Tote und Verletzte durch Benzin, Gas und Gülle
Dabei war längst nicht immer Gas die Ursache. Bei der schweren Explosion 1976 im Pfaffenthaler „Béinchen“ war es Benzin, das in die Kanalisation geraten war: Drei Menschen starben damals, mehr als 20 wurden
verletzt.
LUXEMBURG – Die dramatischen Bilder von Lüttich riefen bei vielen älteren Luxemburgern unweigerlich Erinnerungen an die Katastrophen von Martelingen (1967) und Pfaffenthal (1976) wach. Obwohl die drei Unglücke auf verschiedenen Ursachen fußen, so verbindet sie doch so manches.
22 Tote 1967in Martelingen
Schreckliche Szenen trugen sich am 21. August 1967 im belgisch-luxemburgischen Grenzort Martelingen zu.
Es war genau 11.55 Uhr, als eine schwere Explosion das Städtchen erschütterte. Sie legte große Teile von Martelingen in Schutt und Asche, 22 Einwohner ließen ihr Leben, 59 wurden verletzt.
Ursache der Explosion: Ein mit 45.000 Litern Flüssiggas beladener Tanklaster war in der stark abschüssigen Hauptstraße ungebremst gegen eine Brückenmauer gerast.
Das Martelinger Explosionsunglück war das schwerste, das Luxemburg bzw. sein unmittelbares Grenzgebiet bislang erlebte.
Schon zuvor hatte es Explosionen gegeben, die jedoch glücklicherweise weniger schwere Konsequenzen hatten.
Am 18. Juli 1950 beispielsweise kam es in der hauptstädtischen Joseph-Junck-Straße im Hotel „Astrid“ zu einer Detonation, bei der drei Personen ihr Leben ließen.
Am 17. Mai 1965 kommt es im hauptstädtischen Bahnhofsviertel zu einem enormen Großbrand, dem die Schreinerkooperative „Onst Heem“ und das Holzlager der „Industrie du bois“ zum Opfer fallen. Im Lager der „Thermolux“ explodierten mehrere Gasflaschen, mit Heizöl gefüllte Fässer sowie Autotanks.
Am 27. Juli 1967 ereignet sich eine Explosion in der Pulverfabrik auf Kockelscheuer. Hierbei stirbt ein Arbeiter.
Am 29. November 1972 lässt eine weitere Person ihr Leben, als es zu einer Explosion mit anschließendem Feuer in der Werkstatt Haagen in Bonneweg kommt.
Drei Todesopferim „Béinchen“
Drei Personen werden getötet und mehr als 20 verletzt, als es im „Béinchen“ in Pfaffenthal am 30. Mai 1976 zu einer verheerenden Serie von Detonationen kommt, bei der mehrere Häuser zerstört bzw. schwer beschädigt werden. Unglücksursache war hier Benzin, das in die Kanalisation geraten war. Die aufsteigenden Gase entzündeten sich schließlich. Nach sieben Stunden gefährlichen Einsatzes war es der Berufsfeuerwehr damals auch gelungen, noch ein sieben Jahre altes Mädchen lebend unter den Trümmern zu bergen.
Am 16. April 1980 ereignete sich eine Gasexplosion in der Reckenthaler Straße in Luxemburg, wobei ein Wohnhaus vollständig zerstört wurde. Der Bewohner, ein bekannter Sprecher von Radio Luxemburg, wurde im Schlaf durch die Explosion überrascht: Er wurde mitsamt seinem Bett auf die Straße geschleudert, aber dabei nur leicht verletzt.
Drei Schülerfinden den Tod
Dramatisch dann noch das Unglück, das sich am 4. Januar 1991 in den Werkstätten des „Lycée technique du Centre“ in der Hauptstadt ereignet: Drei Schüler lassen hier bei einer Explosion ihr Leben.
(Quelle: Berufsfeuerwehr)
François Besch
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