Regionalisierung und Reform der Adem

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Die Reform der Arbeitsmarktverwaltung soll zügig voran getrieben werden. Das Gesetzesprojekt soll bis Herbst vorliegen. Auch die Regionalisierung der Adem kommt voran. Das erklärte gestern Minister Nicolas Schmit im Parlament. Léon Marx

„Die Regionalisierung der Adem kommt voran.“ Das erklärte Beschäftigungsminister Nicolas Schmit gestern im Parlament in Beantwortung einer Frage des LSAP-Abgeordneten Roger Negri. Mit einem Vermittler auf 700 Jobsuchende liegt Luxemburg im europäischen Vergleich mittlerweile jenseits von Gut und Böse. Als optimal gilt ein Vermittler auf 100 Stellensuchende.
Unter diesen Rahmenbedingungen können auch die motiviertesten Vermittler keine gute Arbeit mehr leisten, so Schmit. Es gebe trotz Krise noch immer freie Arbeitsplätze in Luxemburg, nur dass sie unter diesen Bedingungen nicht mehr an den Mann bzw. die Frau vermittelt werden könnten. Die Adem müsse wieder zu einem Servicebetrieb werden, so Schmit. Dazu gehöre auch die Nähe zu den Menschen. Zufrieden zeigte sich Schmit, dass es gelungen ist, mit den Gemeinden Differdingen und Düdelingen Räumlichkeiten für regionale Antennen im Süden des Landes ausfindig zu machen. Diese sollen nach den notwendigen Umbauarbeiten im September in Betrieb gehen. Eine zusätzliche Filiale der Adem ist bereits Ende 2009 auf Esch-Belval eröffnet worden.
Eine weitere regionale Filiale soll im Herbst auch im Osten des Landes aufmachen. Dort ist die Adem bislang überhaupt nicht vertreten. In welcher Gemeinde diese Filiale angesiedelt werden soll, ließ Schmit gestern allerdings offen.
Bereits nächste Woche werde auch mit der Rekrutierung von 35 zusätzlichen Jobvermittlern begonnen, so Schmit weiter. Der Ministerrat hat am Freitag grünes Licht für diese personelle Aufstockung gegeben. Das zusätzliche Personal soll über den privaten Sektor rekrutiert werden und nach einer internen Ausbildung für den Herbst fit sein, wenn die neuen regionalen Filialen in Betrieb gehen. Auch in der Hauptstadt wird filialisiert. Ein Teil der Aktivitäten werde aus der rue Bender, dem Hauptsitz der Adem, nach Strassen verlegt, so der Minister. Schmit gab sich gestern auch optimistisch, dass das Gesetz über die strukturelle Reform der Adem bis zum Herbst spruchreif sein werde.

Grenzgänger

Völlig überraschend hat Frankreich zum 1. Januar die Berechnung der „allocation différentielle“ geändert. Eine Aktion, die für Grenzgänger eine Kürzung der Kindergeldzulage nach sich zieht. Das Thema wurde gestern von gleich mehreren Abgeordneten angeschnitten. Auch die luxemburgische Sozialkasse sei überrascht worden, bemerkte Ministerin Marie-Josée Jacobs.
Ein bilaterales Treffen der Sozialkassen aus Luxemburg und Frankreich soll für Klärung sorgen. Klar sei allerdings auch, „dass sich die französischen Kassen nicht über das entsprechende Dekret aus Paris hinwegsetzen können“, so die Ministerin. Weniger allergisch als Marc Spautz (CSV) reagierte Claude Meisch (DP) auf den französischen Vorstoß. Seine Partei steht seit längerem dem Export von Sozialleistungen kritisch gegenüber.