Schülerartikel / Rassismus im Fußball
Im Rahmen unserer Serie zum Internationalen Tag der Pressefreiheit haben Schüler im Tageblatt das Wort. Heute beschäftigt sich der Autor mit dem Thema Rassismus im Fußball.
In unserem Alltag kommt es immer wieder zu unsportlichen Momenten in einem Fußballmatch, und das von Amateurfußball bis zum Profifußball.
Ob Wut, Traurigkeit oder Fröhlichkeit, jeder, der schon mindestens einmal Fußball gespielt hat, kennt diese Gefühle. Und nicht nur die Fußballspieler kennen diese Gefühle, auch die Fans. Man wird wütend und/oder traurig, wenn die eigene Mannschaft verliert und freut sich, wenn die eigene Mannschaft gewinnt oder ein Tor schießt. Die Spieler auf dem Platz und die Fans neben dem Platz, jeder von ihnen fühlt diese Emotionen im Spiel. Aber es gibt auch Menschen, die es übertreiben und den Schiedsrichter oder den gegnerischen Fußballspieler rassistisch oder verbal beleidigen. Und genau dies ist am 16. Februar 2020 zwischen Vitória Guimarães und dem FC Porto vorgefallen.
Am 16. Februar 2020 um 21 Uhr im Estádio D. Afonso Henriques gab es in der Liga NOS das Treffen zwischen dem FC Porto und Vitoria Guimarães. Es stand 1:1 bis zur 60. Minute, denn in dieser erzielte Moussa Marega den Siegtreffer für den FC Porto.
Vor dem Spiel fing es schon an: Der 28-jährige malische Fußballspieler wurde von den Fans von seinem Ex-Verein aufgrund seiner Hautfarbe mit Affenlauten beleidigt – und zwar das ganze Spiel lang. Als der malische Spieler, der bei Porto unter Vertrag steht, den Siegtreffer erzielte, ging er zu den Vitoria-Fans und zeigte auf seinen Unterarm und damit auch auf seine Hautfarbe. Die Fans rasteten total aus. Der Schiedsrichter zeigte dem malischen Spieler die Gelbe Karte wegen seines „respektlosen“ Unterarm-Torjubels. Marega fand die Gelbe Karte sehr respektlos, denn die Botschaft hinter dem Unterarmjubel war, dass er damit seine Hautfarbe verteidigen wollte.
Marega verlässt den Platz
Als er den Siegtreffer schoss, machte fast das ganze Stadion – es waren fast nur Guimarães-Fans im Stadion – Affengeräusche, sie beschimpften und buhten den Porto-Spieler aus. Moussa Marega war stinksauer und konnte es nicht mehr ertragen. Nach seinem Tor wollte er den Platz verlassen. Die gegnerischen Spieler, Teamkollegen und sogar Betreuer versuchten, Marega daran zu hindern und wollten ihn nicht gehen lassen, doch keiner konnte ihn stoppen. Nach zehn Minuten verließ er in der 70. Spielminute das Spielfeld. Moussa Marega konnte seine Wut und seine Enttäuschung nicht mehr unterdrücken und zeigte vor dem Abschied den Guimarães-Fans den Mittelfinger. Die Fans warfen daraufhin Sitzschalen nach dem Fußballspieler. Der 25-jährige Wilson Manafa ist dann für Moussa Marega eingewechselt worden. Porto gewann dieses Spiel 1:2 gegen den Vitoria SC. Doch der Sieg fühlte sich wie eine Niederlage an.
Nach dem Spiel äußerte sich Moussa Marega zu dem Vorfall und schrieb auf Instagram, dass diese Fans, die nur ins Stadion kommen, um rassistische Sprüche von sich zu geben, sich f… sollen. Er sagte auch, dass der Schiedsrichter eine Schande sei: Er habe nichts gegen den zum Himmel schreienden Rassismus unternommen. Anstatt das Spiel zu unterbrechen, bis die Lage sich beruhigt hat, machte der Schiedsrichter genau das Gegenteil. Und auch die Gelbe Karte war eine große Fehlentscheidung von Luis Godinho.
Nach dem Spiel hat der portugiesische Fußballverband eine Strafe gegen Guimarães ausgesprochen. Aber auch diese ist zum Weinen und eine Frechheit: Der Club musste 714 Euro bezahlen – was für einen Verein, der Millionen im Jahr verdient, lächerlich wenig, ja, einfach nichts ist. Aber den Club erwartet noch ein Disziplinarverfahren.
Diese schlimme Episode zeigt, dass es auch heute noch immer schlimmen Rassismus in der Welt des Sports gibt. Das Traurigste daran ist, dass nichts dagegen unternommen wird. Das Spiel hätte von Anfang an abgebrochen werden sollen, bis die Lage sich beruhigt hätte. Die Gelbe Karte hätte sich der Schiri sparen können. Und die Strafe hätte man sich auch sparen können – wenn denn Bestrafen überhaupt das Ziel dieser symbolischen Frechheit war.
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