Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So auch in Sanem. Um im Rahmen des Kulturjahres „Esch 2022“ die eigenen Projekte stemmen zu können bzw. jene zu begleiten, die mitfinanziert werden, greift die Gemeinde auf externe Hilfe zurück.
Wie Kulturschöffin Simone Asselborn-Bintz am Montag in der Gemeinderatssitzung erklärte, handele es sich um zwei erfahrene Kulturexpertinnen. Diese würden allerdings nicht fest eingestellt, sondern für ihre punktuellen Leistungen bezahlt. In einer nächsten Sitzung der Kulturkommission, an der auch die Gemeinderäte teilnehmen, soll es weitere Erklärungen geben. Außerdem ist zu dem Thema eine Bürgerversammlung geplant.
Zu den Investitionsprojekten, die einstimmig angenommen wurden, zählt ein neuer Spielplatz „Um Belval“. Kostenpunkt: 220.000 Euro. Ein stolzer Preis, so Bürgermeister Georges Engel, „aber der Spielplatz ist sein Geld wert, denn er bietet auch viel, und zwar für jeden, da er behindertengerecht konzipiert ist!“ Bis Ende des Jahres könnte er fertig sein. Die Gemeinde erwirbt zudem Verdunkelungsrollos und eine Wärmeschutzfolie, um den großen Sitzungssaal im Rathaus vor Hitze zu schützen.
Überdies wird in die Schulen der Gemeinde investiert. In der Hauptsache geht es dabei um informatisches Material, sanitäre Einrichtungen, Gardinen oder Beleuchtung. Speziell zu erwähnen ist die Fassade der Schule „Roude Wee“. Holzpaneelen im Eingangsbereich sind nicht mehr richtig befestigt, was bei starkem Wind durchaus eine Gefahr darstellen könnte. Sollte die Reparatur nicht unverzüglich möglich sein, dann soll der Eingang geschlossen werden, so der einstimmige Beschluss des Gemeinderates. Mit der Sicherheit von Schulkindern sei nicht zu spaßen.
In der Sitzung am Montag wurde ohne Gegenstimme auch eine Resolution verabschiedet, um den Unmut darüber auszudrücken, wie die belgische Regierung scheinbar plane, radioaktiven Müll im Grenzgebiet zu lagern. In dieser Stellungnahme wird besonders die Gefahr in Bezug aufs Trinkwasser hervorgehoben. „Sauberes Wasser darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, so Georges Engel.
José Piscitelli von „déi Lénk“ brachte die Diskussion dann nochmals auf die Kirche in Metzerlach. In der vorletzten Gemeinderatssitzung wurde mehrheitlich beschlossen, diese zu entweihen. Die beiden Vertreter von „déi Lénk“ haben sich damals enthalten. Am Montag meinte Piscitelli, dass der Schritt der Entweihung vielleicht formaljuristisch richtig sei, nicht aber moralisch. Im Hinblick auf die nötige zweite Abstimmung im Frühherbst sollte jeder seine Entscheidung nochmals überdenken.
Alain Cornély von „déi gréng“ wollte anschließend wissen, wie es um die Entscheidung stehe, Einbahnstraßen für Fahrradfahrer auch in Gegenrichtung zu öffnen. Bürgermeister Engel wies darauf hin, dass dies nur möglich sei, wenn die Sicherheit der Radler absolut gewährleistet sei. Allgemein sei das aber nicht überall zu realisieren. Höchstens punktuell in einigen Straßen und dann nur mit Hinweisschildern und Fahrbahnmarkierung. Was in dem Kontext die Nutzung der rue Charly Gaul anbelangt, soll das in einer nächsten Sitzung der Verkehrskommission diskutiert werden.
Myriam Cecchetti von „déi Lénk“ wollte in Erfahrung bringen, wie es um die Nutzung des Schlosses in Sanem stehe. Es gebe nichts Neues, so Bürgermeister Engel. Schöffin Asselborn-Bintz fügte hinzu: „Alle Vorschläge der Gemeinde liegen beim Kulturministerium, Rückmeldungen gibt es bislang nicht.“
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