ProActif auf dem Weg der Genesung

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Die Beschäftigungsinitiative ProActif befindet sich in der Restrukturierung. Sie hat Standorte geschlossen, Personal abgebaut. Dennoch hat sie noch Schulden gegenüber dem Staat.

Turbulente Zeiten für die Beschäftigungsinitiativen. Vor wenigen Wochen wurde das Ende von OPE asbl. verkündet. Zuvor hatte das LCGB nahe ProActif während Monaten die Schlagzeilen beherrscht. Die scheint nunmehr aus dem Gröbsten heraus zu sein. Den Verantwortlichen der Initiative zufolge schreitet die Restrukturierung zügig voran.

2012 wurden sieben Standorte und eine Kinderkrippe geschlossen, der administrative Bereich in Hamm, der sogenannte Grünbereich, zuständig für Arbeiten in Grünanlagen, in Sandweiler konzentriert. Der Mitarbeiterstab wurde um zwanzig Personen reduziert. Auch in Zukunft sollen pro Jahr 3 bis 5 Personen weniger beschäftigt werden.

Der Abbau des Betreuerstabs erklärt sich mit dem neuen Personalschlüssel, den das Beschäftigungsministerium vorschreibt: 1 Betreuer auf fünf Kunden. Insgesamt gingen ProActif 2012 drei Millionen Euro Unterstützung weniger zu. Dabei machen die Personalkosten 80 Prozent der Ausgaben der Beschäftigungsinitiative aus. Entlassen werde jedoch niemand, hieß es am Mittwoch. Es gehe um natürliche Abgänge. ProActif will zunehmend wie eine private Firma arbeiten. Dazu hat man eine Beraterfirma ins Haus eingeladen. Massiv gespart wurde vor allem bei den Betriebskosten. So wurde der Fuhrpark reduziert.

Schulden

Hatte die Initiative 2011 noch einen Überschuss von 778.000 Euro erwirtschaftet, stellte man 2012 einen Verlust in Höhe von 1,029 Millionen Euro fest. Davon entfielen 700.000 Euro auf das operative Geschäft. In den Büchern steht jedoch noch eine Schuld gegenüber dem Beschäftigungsministerium in Höhe von 2,370 Millionen Euro. Bisher habe man das Geld noch nicht zurückgefordert. Sollte die Regierung auf die Rückerstattung beharren, müsse man den Betrieb einstellen, so Präsident Norbert Conter.

2012 zählte ProActif 447 Kunden. 53 von ihnen konnten auf den regulären Arbeitsmarkt platziert werden, Tendenz sinkend. Eine Folge der allgemein angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt, so ProActif-Sprecher.

Die Initiative zählte 2012 218 Mitarbeiter. Dem Schlüssel des Beschäftigungsministeriums entspricht dies nicht. Erklärt wird dies jedoch unter anderem mit dem Betrieb von Kinderkrippen durch ProActif-Mitarbeiter. Diese Tätigkeit unterliegt einem anderen Personalschlüssel und wird vom Familienministerium kofinanziert.