Léon Marx
Erst zum 1. November 2009 hatte die Post ihre Tarife für Finanzdienstleistungen angehoben, für den 1. Dezember 2010 nun steht erneut eine Erhöhung ins Haus. „Une nouvelle liste des prix des services financiers postaux sera appliquée à partir du 1er décembre“, heißt es knapp in einer Mitteilung an die Kunden.
Ein genauerer Blick auf diese Liste macht deutlich, dass die Tarife auf breiter Front angehoben werden, dies teilweise um bis zu 30 Prozent. Der monatliche Kontoauszug etwa, der derzeit mit 0,75 Euro verrechnet wird, kostet in Zukunft einen Euro – 25 Cent pro Monat, die dem Einzelnen nicht wehtun, die sich bei einigen tausend Kundenauszügen pro Monat für das Unternehmen jedoch schnell rechnen. Spürbar teuer wird es für den Kunden bei sich wiederholenden Beträgen, die bei Geldeinzahlungen und Überweisungen anfallen.
Ältere Leute werden zur Kasse gebeten
Vor allem ältere Mitbürger, die sich mit Bankautomat und Homebanking nicht auskennen und ihre Bankgeschäfte noch am Schalter tätigen, werden zur Kasse gebeten. Die Bareinzahlung aufs eigene Postkonto bleibt auch weiterhin gebührenfrei. Für Einzahlungen auf fremde Postkonten werden ab dem 1. Dezember 0,60 Euro fällig (bislang 0,40). Für eine Bareinzahlung auf ein Bankkonto werden 5 Euro (bislang 4 Euro) verrechnet.
Kompliziert wird es bei Auslandsüberweisungen. Ab dem 1. Dezember wird für die Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island der (unveränderte) EU-Tarif neu als so genannter SEPA-Tarif angewendet.
Sofern die Überweisung in Euro erfolgt, kostet sie dann nur noch 0,20 Euro (derzeit 2,50 Euro). Erfolgt die Überweisung in einer Fremdwährung, werden Kosten von 3 Euro fällig (derzeit 2,50 Euro). Überweisungen in Nicht-EU-Länder kosten künftig 4 Euro (derzeit 2,50 Euro). Richtig teuer werden mit 5 Euro ab dem 1. Dezember Auslandsüberweisungen auf Papierformular (bislang 3,50 Euro).
Die Post weist Kritik an den neuen Tarifen zurück und verweist auf steigende Kosten, die man an die Kunden weitergeben müsse. Und im Vergleich mit anderen Banken sei man auch nach der Tarifreform noch immer gut positioniert, heißt es auf Nachfrage hin.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können