/ Polizisten im Zeugenstand
Der Verhandlungstag beginnt mit der Anhörung des Ex-Brigadiers der Gendarmerie, Gut Schmit. Er leide nicht an Amnesie, hatte Schmit im Vorfeld gesagt. Und tatsächlich überrascht er mit einer Information, wonach in einem Jagdschlösschen sich regelmäßig drei Polizeibeamten getroffen haben sollen. Dort sollen sie fröhlich gesungen haben: Hohoho, de Biever ass k.o., hihihi de Bommel kritt e ni, in Anspielung auf den damaligen Staatsanwalt Robert Biever.
Schmit will zuerst den Namen des Informanten nicht nennen. Dann sagt er, der Journalist Marc Thoma habe ihm das anlässlich einer Aufnahme für eine TV-Sendung erzählt. Marc Thoma muss nun in den Zeugenstand. Doch der Gerufene will nicht reden. Er beruft sich auf den Quellenschutz der Journalisten. Er möchte zuerst mit seinem Informanten reden, so Thoma vor Gericht. Thoma will am Montag nicht als Zeuge vereidigit werden und entschließt sich für eine Aussage am Dienstag.
Als nächste kommt Ex-Gendarmerieoffizier Armand Schockweiler in den Zeugenstand. Als der Staatsanwalt nachbohrt, warum man den Untersuchungsrichter nicht informiert habe, dass wichtige Beweisstücke an das FBI weitergegeben wurde, verstrickt sich Schockweiler in Widersprüche.
Fortgesetzt wird die Verhandlung mit dem Zeugen Schockweiler. Er war leitender Offizier in der Gendarmerie. In die Bredouille gerät Schockweiler bei der Frage nach Unterlagen, die ohne Wissen des Untersuchungsrichters an das FBI weitergeleitet worden seien. Schockweiler war damals der Chef der Ermittler. „Die Justiz musste ja nicht alles wissen“, meint Schockweiler und löst damit eine deutliches Raunen im Gerichtssaal aus.
Schockweiler verstrickt sich in Widersprüchen, weiß nicht so recht, ob und wann das FBI die Beweisstücke an sich nahm. Keine schlüssige Antwort gibt Schockweiler auch auf die Frage, warum ein Phantombild eines möglichen Täters des Anschlags in den Kasematten erst sechs Monate später veröffentlicht wurde. Undeutlich bleiben seine Antworten auch bezüglich der möglichen Spur Jos Steil. Steil war verdächtigt worden, die Bombenleger mit Insiderwissen zu füttern.
Schockweiler kann das Gericht nicht überzeugen. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.
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