Verkehrskampagne in LuxemburgPolizei kontrolliert Scheiben, Kennzeichen und Heizung

Verkehrskampagne in Luxemburg / Polizei kontrolliert Scheiben, Kennzeichen und Heizung
Ein Guckloch reicht nicht: Wer fahren möchte, sollte im Winter sämtliche Scheiben von Schnee oder Eis befreien. Ansonsten droht ein Bußgeld.  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Windschutzscheibe, Kennzeichen und Heizung: Diese drei Elemente werden im Straßenverkehr noch stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Anlass ist die aktuelle Verkehrskampagne der Polizei.

Das Jahr ist noch jung, der Winter im vollen Gange. Dunkelheit, Nebel und Regen sorgen für schwierige Sichtverhältnisse, fordern den Verkehrsteilnehmern alles ab. „Sehen und gesehen werden“ lautet das Verkehrsmotto. Denn: „In der dunklen Jahreszeit steigt die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen angefahren werden“, wie Chefkommissar André Schaack vom „Service national de circulation et de sécurité routières“ (SNCSR) der Polizei feststellen muss. Regelmäßig nutzt die Polizei Verkehrskampagnen, um die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer auf bestimmte Punkte zu lenken. Mit der Windschutzscheibe, dem Nummernschild und der Heizung wollen sich die Ordnungshüter nun aber auf drei Elemente konzentrieren, die ansonsten eher selten thematisiert werden. 

Nicht lesbare Kennzeichen seien keine Seltenheit im Winter, so Schaack. Dies falle vor allem bei automatischen Radarkontrollen auf, spiele aber auch bei Unfällen mit Fahrerflucht eine Rolle. „Was natürlich ein Problem ist, da wir die Fahrzeuge nur schwer zuordnen können“, betont der Chefkommissar. „Kennzeichen sollen nun mal lesbar sein. Andernfalls müssen wir das Vergehen ahnden.“ Bei einer Zuwiderhandlung drohen Bußgelder in Höhe von 49 Euro.

Noch höher fällt die Strafe aus, wenn Fahrer mit beschlagenen, verschmutzten oder vereisten Windschutzscheiben unterwegs sind. Wer sich nur aufs Guckloch verlässt, muss 79 Euro Strafe zahlen. Von den umliegenden Geschehnissen bekommen die betroffenen Fahrer nämlich nichts mit. Doch sind klare Scheiben, Fenster und Spiegel für eine umfassende Erfassung des Verkehrs absolute Voraussetzung. Wer also mit schlecht enteisten oder beschlagenen Scheiben fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer.

Doch Probleme können in dieser Hinsicht auch moderne Scheinwerfer bereiten. „Wir wissen von Vorfällen, bei denen Fahrer an Zebrastreifen derart vom entgegenkommenden Auto geblendet wurden, dass sie die Fußgänger fast nicht gesehen hätten“, warnt André Schaack. Kommt dann noch eine schmutzige oder vereiste Windschutzscheibe hinzu, ist die Katastrophe quasi unausweichlich.

Gucklochfahrer unerwünscht

Bei den kalten Temperaturen ist es natürlich unangenehm, am frühen Morgen die Scheiben freikratzen zu müssen. Dem versuchen sich manche Autofahrer zu entziehen, indem sie den Motor starten und die Heizung anwerfen. Was allerdings laut Straßenverkehrsordnung verboten ist. „Damit schaden die Fahrer nicht nur der Umwelt und dem Fahrzeug, sondern sie stören möglicherweise auch die Nachbarn“, meint Schaack. „Außerdem sollte man Fahrzeugdiebe nicht außer Acht lassen“, fährt der Beamte fort.

So werde die Polizei Zuwiderhandlungen auch entsprechend ahnden, mit möglichen Bußgeldern bis zu 49 Euro. „Natürlich werden die Beamten nicht gezielt in Wohnviertel fahren, um Jagd auf Autobesitzer zu machen, die ihren Wagen am Morgen warm laufen lassen“, so Schaack. „Wenn sie jedoch auf ein leeres Fahrzeug aufmerksam werden, das aus dem Auspuff qualmt, sehen Sie sich die Sache etwas genauer an.“

Er sei sich durchaus bewusst, dass es sich bei den drei Elementen der Verkehrskampagne nicht unbedingt um Sorgenkinder der Straßensicherheit handele, gibt der Chefkommissar des SNCSR zu. „Allerdings bieten solche Kampagnen eine gute Gelegenheit, verschiedene Punkte öffentlich anzusprechen.“ Es sei sicher nicht die Absicht der Polizei, Verkehrsteilnehmer um ihr Geld zu bringen. Repressives Handeln stehe nicht im Mittelpunkt ihrer Bestrebungen, so Schaack. „Vielmehr wollen wir Teil der Lösung sein und die Menschen präventiv auf Probleme aufmerksam machen.“

Die aktuelle Verkehrskampagne der Polizei ist am Montag angelaufen. Sie endet am 26. Januar.

Müller jemp
20. Januar 2020 - 13.01

@ Sully. Ohne Kommentar. Ausser, dass es eigentlich Diebstahl heissen soll. Druckfehler.

Sully
20. Januar 2020 - 12.34

@Müller jemp "Was hat diese Verkehrskampagne eigentlich mit Diebstah, Einbruch oder Schlösser jeglicher Art zu tun?" Die Leute regen sich halt auf, dass die Polizei Schneewache schiebt, während draußen bei 10 Grad Sonnenschein die ersten Pollen Allergien auslösen laut CHL.

Müller jemp
19. Januar 2020 - 18.29

Was hat diese Verkehrskampagne eigentlich mit Diebstah, Einbruch oder Schlösser jeglicher Art zu tun?

titi
19. Januar 2020 - 18.26

Wo der gesunde Menschenverstand aussetzt, die elementarsten Vorsichtsmassnahmen - zur eigenen Sicherheit - nicht beachtet werden, muss die Polizei eingreifen. Ein Armutszeugnis, das wir uns selbst ausstellen!

René Charles
15. Januar 2020 - 19.37

@ Ruart Déi Systemer sin iwerliewt well sériéis Schlässer haut mat Elektronik gekoppelt sin oder just mat mengem Chip de Wee opman. Dat mechanescht Geklibbers brauch och seng Zäit : bei enger Dépannage-Firma alt mol bis zu 15 Minutten. Mir schwetzen hei jo net vun Zylinderschlässer éischter resp neister Kalitéit. An engem Sënn hutt Dir Recht: Wann den Abriecher kann onbeobacht schaffen, also genuch Zäit huet AN ! dat adäquat Material a genuch Kenntnis asw. kënnt hien eran. Mat mechanescher Behënnerung a Bewegungsmelder fir Geliits as hien am Nodeel. Meeschtens hun Abriecher ganz einfacht Geschir, färten Geliits an Zäitverloscht durch Resistenz vum Material. Dorop kënnt et dem virsichtegen Eegentëmer un an éischter Linn.

Marcel
15. Januar 2020 - 19.02

Wie wäre es wenn die Fußgäner in der Dämerung Sichtwesten oder leuchtstreifen an hätten.villeicht Trageplicht? Zum beseren erkennen. So wie bei Radfahren Beleuchtung. Weniger Unfälle? Mehr in der Staatskasse.

Ruart
15. Januar 2020 - 15.19

@René Charles "a vertrauen hire Schlässer" Kuckt emol eng Kéier bei Youtube de LockpickingLawyer an de BosnianBill, _all_ Schlass kritt en op.

René Charles
15. Januar 2020 - 10.28

Abriecher: An éischter Linn as den Eegentëmer gehalen säin Eegentum adäquat ze schützen, nët de Staat. Vill Leit sin ze knéckeg fir elementar Moossnamen ze huelen, anerer mengen ët wir jo näischt ze huelen a vertrauen hire Schlässer an Dirangelen déi schon 10 Joer iwerliewt sin. Rëm anerer gi mam Hond spadséiren oder bei de Bäcker a loosen d'Fënster op 'kipp' resp. d'viischt Dir just an d'Schlass falen. Leckerbissen fir den Abriecher. Wien liest a sech ëmfreet as och heibäi am Virdeel.

Norbert
15. Januar 2020 - 8.51

In der Zwischenzeit parken jeden Tag 50.000 Autos auf der falschen Straßenseite und bringen andere Menschen bei der Ausfahrt in Gefahr. Von Denjenigen die auch noch halb auf dem Bürgersteig parken nicht mal zu reden.

Le méchant
15. Januar 2020 - 7.48

Wir haben andauernd Einbruchdiebstähle usw.. im Lande, wann wird denn da mal einen Kampagne gestartet? Autofahrer jagen ist wohl einfacher.....

jean-pierre goelff
14. Januar 2020 - 22.48

Einbrecher und co. können währenddessen in aller Ruhe ,,arbeiten,,!

René Charles
14. Januar 2020 - 21.07

Pech, vereiste Windschutzscheiben und vom Matsch unlesbare Nummernschilder gibt es erst Ende Januar, Anfang Februar: dann zieht der Winter in unseren Breitengraden ein, und das auf Filzpantoffeln nur. Verlängerung ansagen wäre angebracht.

Jemp
14. Januar 2020 - 20.52

Wie wärs mit Verbrechensbekämpfung? Stichworte: Einbruch, Drogenhandel, Gewalt,......