Platz für maximal 322 Wohnungen

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DIEKIRCH - Der Teilbebauungsplan zum Projekt "Dräieck Dikrech“ wurde am Dienstagabend anlässlich der Gemeinderatssitzung vom Architektenbüro Beiler&François vorgestellt.

Am Dienstagabend stand der Teilbebauungsplan (PAP) zum Projekt „Dräieck Dikrech“, die Umgestaltung des Brauereigeländes zum Wohn-, Büro- und Geschäftsviertel, nebst kleiner Brauereianlage, auf der Tagesordnung der Diekircher Gemeinderatssitzung. Tom Beiler vom Architektenbüro Beiler&François präsentierte dem Gemeinderat den Stand der Dinge dieses ambitiösen Bauvorhabens.

Auf den 2,58 Hektar soll neben den Wohn-, Geschäfts- und Bürogebäuden, auf dem hinteren Teil des Geländes, eine kleine Brauerei entstehen. Laut den Planungen des Büros sind auf dem Gelände zwischen 200 und maximal 322 Wohnungen vorgesehen. Die genaue Anzahl der Wohnungen hänge von der Nachfrage und dem zukünftigen Verwendungszweck der einzelnen Gebäude ab.

Sechs Gebäudeflügel

Das gesamte Bauprojekt wird in sechs Gebäudeflügel aufgeteilt. Für die neue Brauereianlage werden voraussichtlich 45,87 Ar benötigt. Neben einem reinen Wohnblock ist für die übrigen Gebäude eine Mischbelegung vorgesehen – Büros, Wohnungen, Geschäfte, Horesca. Außerdem ist ein Parkdeck für 570 Fahrzeuge geplant.

Das unterirdische Parkhaus werde in der Mitte des Geländes entstehen, da man nicht unter den zu erhaltenden Gebäuden wie der ehemaligen Zuckerfabrik, dem „Fläschekeller“ oder dem großen Turm bohren möchte. Diese Teile der Brauerei wurden vom „Sites et monuments“ als erhaltenswert klassifiziert.

Autofrei

22 Prozent des Geländes, oder anders gesagt 5.725 Quadratmeter, gehen in öffentliche Hand über. Dabei handele es sich in erster Linie um den Streifen Land mit der markanten „Grotte“ der Brauerei, längs der Eisenbahnlinie und der Straße. Auch werden die Wege und Plätze dieses neuen Stadtviertels der Allgemeinheit zugänglich sein. Das ganze Areal soll autofrei gehalten werden.

Da das Gelände sehr flach sei, müsse man neben den Becken zur Speicherung des Oberflächenwassers auch die Dächer der Gebäude sowie die öffentlichen Plätze begrünen. Dies alles, um die Auflagen zur Regenwasserspeicherung zu erfüllen.

Wie Bürgermeister Claude Haagen erklärte, sei vonseiten der Bevölkerung nur eine Reklamation eingegangen. Eine Anrainerfamilie hatte die geplante Höhe bei einem Gebäudeteil bemängelt. Diese Beschwerde wurde vom Rat einstimmig angenommen, und der Architekt bekam den Auftrag, auf dem Plan das obere Stockwerk des beanstandeten Gebäudes nach hinten zu versetzen.

Man werde in einer nächsten Ratssitzung dann über den geänderten Teilbebauungsplan (PAP) abstimmen.

Sozialwohnungen

Mit zwei Gegenstimmen wurde ein negativer Bescheid für die Aufnahme der alten Häuser mit Sozialwohnungen in der rue Dr Mambourg, der rue Muller Fromes und der rue des Fleurs in die Liste der erhaltenswerten Gebäude votiert.

Für den Bürgermeister sind die Gebäude in einem erbärmlichen Zustand. Die „Société nationale d’habitations à bon marché“ plant dort den Abriss und Neubau von Wohnungen für einkommensschwache Menschen. Wenn diese alten Gebäude nun als schützenswert klassiert würden, laufe man Gefahr, dass dort keine Sozialwohnungen mehr entstünden. In Zeiten großer Wohnungsnot im Land sei ein solches Vorgehen vonseiten des Kulturministeriums unverantwortlich, so Claude Haagen weiter.

Ohne größere Diskussion wurden der Haushalt für den gemeinschaftlichen Sozialdienst „Office social Nordstad“ und die Konvention mit dem Betreiber des Rufbussystems „Bummelbus“ verabschiedet. Die Sonderabgabe für leer stehende Wohnungen und Häuser wurde von 500 auf 1.200 Euro jährlich erhöht.