Paramediziner bleiben nicht vom Ärztestreik verschont

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Der seit einem Monat andauernde Ärztetreik geht nicht ohne Spuren an den Physiotherapeuten und anderen Gesundheitsberuflern vorbei.

Weil die meisten Patienten nur zum Physiotherapeut gehen, wenn sie im Besitz eines ärztlichen Verordnungsschein sind, haben viele in den letzten Tagen ihre Besuche bei ihrem Therapeuten reduziert. Auf Nachfrage von tageblatt.lu haben mehrere freiberufliche Krankengymnasten einen Rückgang bei der Kundschaft bestätigt. Sie bekommen den Ärztestreik zu spüren, heißt es. Seit Wochen kommen weniger Patienten. Bei einigen bleiben die Kunden ganz aus. 

Verwunderlich ist das nicht, denn laut Generalsekretär der Ärztevereinigung AMMD, Dr. Claude Schummer, beteiligen sich bis zu 80 Prozent der Ärzte am Protest. Dadurch werden auch weniger Verordnungen für den Krankengymnast verschrieben. Für manchen Freischaffende hat das spürbare finanzielle Auswirkungen.  Auch Apotheker, Psychomotoriker, Logopäden und sogar Hebammen bleiben von diesem anhaltenden Ärzteprotest nicht erspart.

Abwarten

Seit genau einem Monat streiken die Ärzte. Dabei wurden die Öffnungszeiten drastisch verkürzt. Auch wenn es vor knapp zwei Wochen nach einer Annäherung aussah, bleiben die Positionen zwischen Ärzteschaft und Minister weit von einander entfernt.  Knackpunkt ist das zukünftige Verhältnis von Spitaldirektion und Arzt. Dabei geht es um die Frage, wie der Arzt in die allgemeine Krankenhauspolitik eingebunden werden kann. Unzufrieden sind die Mediziner auch mit der restriktiven Finanzierungspolitik der  Krankenhäuser. Dies könnte auf Kosten der Qualität der Arzneien und Prothesen gehen.

Der Protest der Ärzte könnte bis zum 16. Dezember andauern. An diesem Tag will das Parlament die Gesundheitsreform verabschieden.
In der Zwischenzeit wird mit Spannung auf das  Gutachten des Staatsrates und auf die AMMD-Sitzung morgen Mittwoch gewartet.

tageblatt.lu