Pannenhilfe bleibt die Hauptaufgabe

Pannenhilfe bleibt die Hauptaufgabe

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

BARTRINGEN - Die Pannenhilfe bleibt die Hauptaufgabe des „Automobile Club Luxembourg“ (ACL). Das ging aus der Präsentation der Bilanz 2013 hervor.

Genau 36.402 Mal wurden die Pannenhelfer des ACL im vergangenen Jahr gerufen. Das sind 1.220 Einsätze weniger als noch 2012. Nun könnte man meinen, das hätte auch damit zu tun, dass mittlerweile andere Anbieter ähnliche Dienste auf den Markt gebracht haben, die etwa beim Autokauf oder der Versicherung angeboten werden. Das sieht man beim ACL anders.

Bei der Pannenhilfe sei man saison- und wetterabhängig, auch die Probleme beim Winterdiesel hätten im Vorjahr für mehr Einsätze gesorgt. Große Sorgen scheinen den ACL-Verantwortlichen die anderen Anbieter nicht zu machen. „Wir bieten einen anderen service“, so ACL-Präsident Yves Wagner. Wer im ACL-Callcenter anrufe, bekomme jemanden ans Telefon, der die Luxemburger Straßen kenne und die Helfer seien schnell vor Ort. „Wir haben hier ein corps de métier, das andere nicht haben“, so Frank Schmit. Er meinte die Mechaniker, die schon am Telefon versuchen, eine Diagnose zu stellen und das Auto vor Ort zu reparieren. Im Vergleich zu anderen sei der ACL schon „hors concurrence“.

Größte Dienstleistung

Dass man wohl Mitglieder verliere, räumte er ein, allerdings kämen auch viele wieder zum ACL zurück. „Der Unterschied ist, dass wir die Mobilität unserer Mitglieder sicher stellen“, so Jean-Claude Juchem, der neue ACL-Direktor. Dabei ist die größte Dienstleistung des ACL auch die jüngste, wie Frank Schmit erklärte. Nach Sport, Tourismus und Code de la route wurde die Pannenhilfe erst in den 70er Jahren ins Leben gerufen.

Yellow Cab

Jüngere Dienstleistungen, wie etwa das Yellow Cab, werden hingegen vermutlich bald abgeschafft. Und das laut ACL aus dem Grund, dass das Ziel erreicht wurde. „Wir haben es gemacht weil es nötig war“, so Schmit. Die Forderungen nach umweltfreundlichen Autos, ausgebildeten Fahrern, besseren Preisen und Zonenaufteilungen finde man im aktuellen Gesetzesentwurf wieder, der Markt entwickle sich in die gewünschte Richtung, „also werden wir uns nach und nach zurückziehen.“ Nicht zurück ziehen will man sich aber aus öffentlichen Diskussionen, die die 171.255 Mitglieder betreffen. Wie etwa beim Thema Winterdiesel, aber auch bei anderen Fragen zur individuellen Mobilität. Zur aktuellen Mautfrage in Deutschland geht der ACL zum Beispiel davon aus, dass Deutschland damit nicht durchkommen wird und es eher zu einer Harmonisierung auf europäischer Ebene komme.

Was die Mitgliederzahl angeht, so sei man vermutlich bei einem momentanen Maximum angekommen, erklärte Yves Wagner. Wichtig sei aber zu wissen, was die Mitglieder wollen. Deshalb wolle man regelmäßig Mitgliederbefragungen durchführen. Den Vorwurf, die Mitglieder könnten nicht mitbestimmen, wies er als falsch zurück. Wer zu den „membres associés“ gehören wolle, die bei der Generalversammlung Stimmrecht haben (derzeit 141) müsse eigentlich nur einen Antrag stellen.

Neue Führungsstruktur

Seine Führungsstruktur hat der ACL auch verändert. Der Verwaltungsrat soll stärker ins Tagesgeschäft eingebunden werden, auch über die einzelnen spezifischen comités. Der Direktor heiße zwar weiter so, werde aber eher als CEO fungieren, der das Direktionskomittee leitet.

Finanziell geht man von einem ausgeglichenen Budget für 2014 aus. Die Mitgliederbeiträge s steigen nicht. Von den 13,03 Millionen erwarteten Einnahmen sollen ca. 7,8 Millionen in die Helferdienste für Mitglieder fließen, 1,08 Millionen sind für andere Dienstleistungen vorgesehen. Investiert wird auch weiter in Call-Center und Wagenflotte. Das Jahr 2013 schloss man mit einem Minus von 212.000 Euro ab. 12,84 Millionen hatte man durch Mitgliederbeiträge eingenommen, 7,88 Millionen wurden für die Mitgliederhilfe gebraucht, 1,23 für andere Dienstleistungen Investiert wurde auch in „Diagnostic Center“, Flotte, Informatik und Taxis.
Um die 171.255 Mitglieder kümmern sich mittlerweile 146 Angestellte.