/ Panik vor der Prüfung

(Alain Rischard/editpress)
Am Montag beginnt die Examenszeit(Link). Jeder kennt die Situation. Man steht kurz vor der Prüfung mit schwitzigen Händen und rasendem Herzen, und hat Angst vor dem, was hinter der Klassentür auf einen lauert. Prüfungsangst – die meisten Schüler und Studenten kennen und erleben sie. Doch was tun, wenn einem die Stresssituation wortwörtlich auf den Magen schlägt?
Der Begriff Prüfungsangst beschreibt das körperliche und psychische Leiden vor einer Prüfung. Das Stresslevel schießt durch die Decke und der Körper reagiert, was einen nur noch mehr unter Druck geraten lässt. Ein Teufelskreis, aus dem sich manche nicht mehr befreien können. Dabei sind nicht nur Menschen betroffen, die nicht genug gelernt haben.
Es wird ernst
Es gibt auch ganz persönliche Gründe, wieso manche an Prüfungsangst leiden, sich sogar in eine Panik steigern, während andere sehr lässig in ein Examen hineingehen. Negative Erfahrungen, allgemeine Unsicherheit, mangelndes Selbstwertgefühl oder auch übermäßiger Ehrgeiz können mögliche Einflüsse sein, die verhindern, am Ende in dem Examen die volle Leistungsfähigkeit abzurufen.
Die körperlichen Beschwerden von Prüfungsangst entstehen häufig durch die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol. Sind die Schüler angespannt, vor allem wenn die Prüfung scheinbar alles entscheidend ist, versetzt diese Belastung den Körper in Alarmbereitschaft. Durch Instinkte, die in der Zeit als Jäger und Sammler überlebensnotwendig gewesen sind, bereitet sich der Körper schon mal auf die kommende Flucht vor. Dass der Prüfer aber kein hungriger Höhlenlöwe ist, ist ihm dabei egal.
Anspannung mindern
Es ist also wichtig, die Anspannung zu mindern. Eine ordentliche Vorbereitung auf die Prüfung ist dabei unentbehrlich. Kennt ein Schüler seinen Stoff, braucht er vor den Aufgaben und Fragen in einer Testsituation eigentlich nicht nervös zu werden. Neben der Vorbereitung ist auch die Einstellung gegenüber der Prüfung wichtig. So wichtig diese auch sein mag, am Ende entscheidet die Note nicht über Leben oder Tod. Auch nach einer nicht bestandenen Prüfung geht es weiter.
Steht man dann kurz vor der Prüfung, besprechen viele gemeinsam den anstehenden Stoff. Das kann beruhigen, aber so steigern sich auch gerne schon bestehende Ängste. Jeder muss für sich entscheiden, wie am besten mit dem Stress vorher umzugehen ist. Helfen können Atemübungen, wie etwa bewusste Bauchatmung oder Entspannungstechniken. Das Ballen von Fäusten und danach das langsame Öffnen der Hände kann dann zum Beispiel die innere Anspannung lösen.
Horrorszenario Blackout
Während des Examens ist ein Blackout das schlimmste Horrorszenario. Falsch wäre es, nun weiterhin verzweifelt nach dem vergessenen Stoff im Gedächtnis zu suchen. Statt dem Stress mehr Nahrung zu geben, ist es wichtig, sich wieder zu beruhigen. Die Augen schließen, durchatmen und kurz an etwas anderes denken, und sich dann zunächst mit der nächsten Frage beschäftigen.
Kriegt man seine Prüfungsangst aber nicht mehr selber in den Griff oder sie steigert sich zu einer lähmenden Panik vor jedem Examen, gibt es Anlaufstellen. Es ist kein Zeichen der Schwäche, sich beim „Service psychologique et d’orientation scolaire“ (SPOS) oder dem „Centre psychologique et d’orientation scolaire“ (CPOS) Hilfe zu suchen.
Auch der Hausarzt kann unterstützende homöopathische Mittel oder Notfalltropfen verschreiben.
Tipps gegen Prüfungsangst
Gründliche Vorbereitung hilft und beruhigt. Sport hält den Kopf klar. „Lieblingskleidung“ gibt ein gutes Gefühl. Sie sollte dem Rahmen der Prüfung angepasst sein. Ein Talisman oder Andenken bestärkt im positiven Denken. Ein frühzeitiges Aufbrechen zum Ort der Prüfung verhindert, dass der Prüfling abgehetzt und womöglich zu spät ankommt. Mit einem beruhigten Gefühl in die Prüfung zu gehen, hilft gegen Stress. Auch das Durchfallen bedeutet nicht das Ende.
Der Austausch mit einem Vertrauten gibt Sicherheit. Deshalb sollte der Kontakt zu Zweiflern und Katastrophenpropheten im Vorfeld der Prüfung vermieden werden. Körperliche Reaktionen auf Stress sind völlig natürlich.
In der Prüfung selbst ist es wichtig, erst das Einfache, dann das Schwierige zu beantworten.
Im Falle eines Blackouts kann man sich mit Hilfe von Entspannungsübungen beruhigen. Außerdem hilft es, dann zur nächsten Frage zu gehen und diese zuerst zu beantworten. Das gilt auch im Falle eines Blackouts bei einer mündlichen Prüfung. Auch hier hilft es, den Prüfer zu bitten, die aktuelle Frage zurückzustellen und die nächste Frage vorzuziehen.
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