/ "Ohne Fleiß, kein Preis"

(dpa-Archiv)
Nach der rezenten Reform des „stage pédagogique“ beginnt ab 2011 das dreijährige Praktikum am 1. April des laufenden Schuljahres. Im ersten Trimester der dreijährigen Zusatzausbildung, findet zwar eine Betreuung durch die Universität statt, jedoch liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Tätigkeit in einer Schule. Die zuständige Schuldirektion und ein erfahrener Lehrer stehen dem Praktikanten zur Seite.
In den darauffolgenden drei Trimestern, der eigentlichen „Stage“-Zeit, müssen die angehenden Lehrer die „Uni“-Bank drücken. Parallel dazu unterrichten sie zehn Stunden wöchentlich an zwei Schulen, sowohl im „Régime Technique“, als auch in der Sparte „Classique“.
Das eigentliche Examen
Im letzten Praktikumsjahr findet die „periode probatoire“ oder das eigentliche Examen statt. Neben dem Unterricht an beiden Schulen, müssen die Kandidaten eine praktische Prüfung aus zwei Schulstunden abhalten, bei der der Aufbau und die Gestaltung des Unterrichts unter die Lupe genommen werden. Darüber hinaus müssen die Kandidaten ihr Urteilsvermögen unter Beweis stellen, in dem sie die Korrekturen von zwei Prüfungen zur Auswertung abgeben. Vier Arbeiten von Schülern werden ausgewählt, die die „Stagiaires“ benoten müssen und noch ein weiteres Mal von Fachprüfern durchgesehen werden. Daran schließt sich ein „Dossier pédagogique“ an, in dem die angehenden Lehrkräfte die praktische Strukturierung und den inhaltliche Aufbau eines Themas für eine Unterrichtsperiode von zwei Mal je sieben Wochen vorlegen.
Auf der Zielgeraden zur Erhebung in den Beamtenstatus gibt es eine letzte Hürde für die Kandidaten zu nehmen – „l’épreuve de législation“. Die angehenden Lehrer müssen dabei ihr Wissen über die Gesetzeslage im Schulwesen und die Statuten der Beamten im öffentlichen Dienst unter Beweis stellen. Doch nach der Ernennung zum Beamten, gibt es noch die „période de candidature“, in der noch eine letzte Arbeit geschrieben werden muss, um definitiv auch als Lehrer angestellt zu werden. Die Praktikanten, die bereits eine Doktorarbeit im Anschluss ihres Studiums geschrieben haben, sind davon befreit.
Wie diese rezente Reform sich in der Praxis entwickelt, bleibt es abzuwarten. Die ersten Praktikanten nach den neuen Regelungen haben ihren „stage“ am 1. April 2011 angetreten. Im Fall Scholtes sieht die derzeitige Lage so aus, dass die ehemalige Leistungssportlerin nach ihrer Vereidigung als Abgeordnete der CSV-Fraktion, ohne die regulären Anstrengungen, in den Beamtenstatus erhoben wird.
- In Kayl-Tetingen sind alle Optionen möglich - 7. Juni 2023.
- Aus Roude Fiels wird ein Neie Roude Fiels - 2. Juni 2023.
- Angenehm, grün und weitgehend autofrei: So soll Kayl-Nord später werden - 29. Mai 2023.