LuxemburgOhne Ehrenamtliche läuft nichts: 77. Auflage des Rot-Kreuz-Basars lockte viele Besucher

Luxemburg / Ohne Ehrenamtliche läuft nichts: 77. Auflage des Rot-Kreuz-Basars lockte viele Besucher
An den zahlreichen Ständen lockte ein breites Angebot an Geschenkartikeln, Secondhand-Ware, Künstlerarbeiten und traditionelle Handwerkskunst Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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An diesem Wochenende lud das Rote Kreuz Luxemburg zur 77. Auflage seines Basars ein. Dieser fand nicht wie gewohnt in den Victor-Hugo-Hallen statt, sondern wie vergangenes Jahr in einem Zelt am Glacis. Ohne die Ehrenamtlichen, die sich Jahr aus, Jahr ein in der Hilfsorganisation engagieren, würde der Basar nicht bestehen. Das Tageblatt unterhielt sich mit mehreren Ehrenamtlichen über ihr Engagement.

Im Club Senior Syrdall treffen sich alle 14 Tage ein Dutzend Frauen, um gemeinsam zu stricken und zu häkeln. Die kreativen Hände stellen das ganze Jahr über nützliche Sachen her, etwa Schürzen, Strümpfe, Tischdecken und Dekoartikel aus Stoff. „Wir wollten diese Dinge aber nicht nur in einen Schrank legen“, erzählt eine der Damen. „Also versuchten wir diese auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Der Absatz war eher gering, es war kalt und feucht.“ Dann kam auf einmal die Idee ins Spiel, sich am Rot-Kreuz-Basar zu beteiligen. Diese Idee gefiel den Damen sehr gut. „Immerhin ist es dort warm und trocken und wir tun etwas für den guten Zweck“, erzählt Liliane. Seit 2015 sind nun die kreativen Hände vom Club Senior Syrdall am Basar tätig.

Für die Frauen, die sich alle 14 Tage begegnen, hat diese Aktivität einen doppelten Nutzen. „Man ist selbst aktiv tätig, stellt etwas her, was andere Menschen begeistert, und man unterstützt Menschen, denen es nicht so gut geht“, sagt Margot. Auf die Frage, welcher Artikel denn heiß begehrt sei, meint Raymonde: „Das variiert von Jahr zu Jahr. Dieses Jahr waren es Strümpfe.“ Alleine am Samstag habe man über 50 Paar Strümpfe verkauft. Heiß begehrt am Sonntag waren die Schürzen. Auch diese waren ausnahmslos ausverkauft, wie wir von Raymonde erfuhren.

27 Jahre alt ist Colin. Beim Roten Kreuz hat sich der junge Mensch in der Sektion des Jugendrotkreuzes engagiert. Dort ist er Betreuer und begleitet Jugendliche und Kinder in den Ferienkolonien. Zusammen mit Teamkollegen organisiert er verschiedene Kolonien. Am Rot-Kreuz-Basar setzt sich der Ehrenamtliche zum ersten Mal ein. Seine Aufgabe war es, Spenden für rund 150 Geschenke zu sammeln. Diese werden für Nikolaustag an 150 Kinder überreicht, deren Eltern nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um Geschenke für Nikolaus und Weihnachten zu kaufen. Mit seinem Einsatz ist Colin zufrieden, die Besucher des Wohltätigkeitsbasars würden diese spezifische Aktion gerne unterstützen. Den Weg zum Basar fand er durch Freunde, die ihn um die Teilnahme gebeten hätten. Für Colin ist es eine Selbstverständlichkeit zu helfen, es sei ein gutes Gefühl, jene Menschen zu unterstützen, denen es finanziell schlecht gehe, sagt er.

Gründerin Aline Mayrisch

Carole Chaine ist Direktorin am Lycée Aline Mayrisch. Seit mindestens sechs Jahren beteiligt sie sich aktiv am Wohltätigkeitsbasar. Seither betreut die engagierte Frau einen Stand zum Verkauf von Designerschmuck. Diese Schmuckstücke werden nicht von den Ehrenamtlichen hergestellt, sondern werden von Luxemburger Schmuckdesignern und Herstellern gestiftet. Im Gepäck hatten die Ehrenamtlichen etliche Schmuckstücke. Unter anderem die Glücksbringer von Lucky Mey oder etwa Designerschmuck von Charlotte Kroon und Fanny Bervard. Bei der Auswahl der Schmuckhersteller helfen Lehrer des Lycée Aline Mayrisch, während einige Schüler aus dem Lyzeum am Verkaufsstand mitarbeiten. Carole Chaine und ihre Helferinnen kaufen zudem handwerklichen Schmuck während Ferienaufenthalten zu Großhandelspreisen ein. „Diese stiften wir und verkaufen sie hier dann zugunsten des Roten Kreuzes“, erklärt Carole Chaine.

Dass sich die dynamische Frau als Ehrenamtliche beim Roten Kreuz engagiert, hänge mit dem Lycée Aline Mayrisch zusammen. Aline Mayrisch war Gründerin des Roten Kreuzes und somit liege es für sie auf der Hand, sich als Direktorin dieses Lyzeums und als Frau für das Rote Kreuz zu engagieren und die Schule auf diese Weise mit einzubeziehen.