OGBL legt sich quer

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ESCH-ALZETTE - Die von der Regierung geplante Rentenreform ist umstritten. Der OGBL kann sich partout nicht mit dem vorliegenden Projekt anfreunden. Zu einseitig, so die Kritik.

An den Grundfesten des aktuellen Rentensystems soll sich nichts ändern: 40 Beitragsjahre für den Renteneintritt, legales Renteneintrittsalter bei 65 Jahren, wenn der Versicherte nicht früher schon in Rente geht, Drei-Säulen-Finanzierung (Unternehmen, Versicherte, Staat). Dennoch kann der OGBL sich mit dem von Sozialminister Mars di Bartolomeo vorgelegten Reformvorhaben nicht anfreunden. Das Projekt ist für die Gewerkschaft unnehmbar, hieß es am Donnerstagnachmittag nach der Sitzung des Nationalvorstandes des OGBL in Esch.

Gewerkschaftspräsident Jean-Claude Reding stört vor allem, dass nur an einer „Schraube“ gedreht werde, jene der Leistungen. Tatsächlich soll laut Regierungsplänen ein Rentner nach vierzig Beitragsjahren eine geringere Rente beziehen. Will er den vollen Betrag, muss er etwas länger arbeiten. Die Gewerkschaft bedauert insbesondere, dass andere Vorschläge nicht berücksichtigt wurden. So hatte der OGBL unter anderem die Aufhebung der Beitragsobergrenze von derzeit fünfmal den Mindestlohn gefordert. Nicht abgeneigt wäre die Gewerkschaft auch einer Beitragserhöhung. Die lehnen jedoch sowohl Regierung als auch Patronat ab.

Offene Fragen

Das Projekt lässt überdies noch viele Fragen offen. Was ist mit dem Rentenajustement, fragte am Donnerstag Jean-Claude Reding. Soll er wie bisher weitergeführt, abgeschafft oder etwa moduliert werden?
Vom zuständigen Minister erwartet sich die Gewerkschaft zusätzliche Details. Post aus dem Sozialministerium soll es noch vor den Osterferien geben.

Ein weiteres Thema des Nationalvorstandes am Donnerstag war die Preisentwicklung. Man warte noch immer auf die Schaffung einer Beobachtungsstelle für Preise und Margen, so Reding. Er warf Wirtschaftsminister Jeannot Krecké vor, er mache seine Arbeit nicht.