OGBL-Präsident Jean-Claude Reding begrüsst das Konjunkturpaket der Regierung. „Hohe Investitionen seien nötig“, so Reding am Dienstag in der OGBL-Zentrale in Esch/Alzette. Das der Lohnersatz bei Kurzarbeit unter bestimmten Bedingungen von derzeit 80 auf 90 Prozent angehoben werde sei positiv. „Hier gebe es aber noch einige Detailfragen zu klären“, so Reding.
Um Gesetze schneller auf den Weg zu bringen, will der Staat die Prozeduren vereinfachen. Hier sieht der OGBL ebenfalls Klärungsbedarf. Dies dürfe nicht auf Kosten von Arbeitsplätzen beschritten werden.
Sorge um steigende Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenzahl steigt. Alleine von Januar 08 bis Januar 09 um 25 Prozent – Grenzgänger nicht mit eingerechnet.
„Die Tendenz ist klar“, sagt Reding
Hatten im Januar vergangenen Jahres 1100 Beschäftigte aus dem Ausland bei der ADEM den sogenannten E301 (Nachweis für Versicherungs- und Beschäftigungszeiten in Luxemburg) beantragt, waren es im Januar
„Hätten wir nicht die Kurzarbeit, wären noch mehr Grenzgänger arbeitslos“, so Reding
Sorge um neue Arbeitsplätze
Auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze macht der Gewerkschaft Sorgen. Hier gehen die Zahlen nach unten. Besonders für Schulabgänger in diesem Sommern werde dies zu einem Problem, so der OGBL. Die Gewerkschaft stellt die Frage: Wo kommen die jungen Leute unter?
„Rezepte dageben haben wir keine, aber wir müssen darüber spreche“, sagt Reding.
Durch die Umstrukturierungen in der Industrie gibt es erhebliche Veränderungen in dem Sektor.
Hier gibt es jede Menge offene Fragen. Zum Beispiel, was muss getan werden, um Arbeitsplätze zu erhalten.
Auch im Transportsektor gibt es Schwierigkeiten
„Viele Firmen sind nicht greifbar, da sie in Luxemburg nur als Briefkastenfirma gemeldet sind“, so Reding.
Hier brauchen wir ein Rahmenabkommen. „Dann könne man mit gutem Willen auch was erreichen“, so der Gewerschaftsschef.
Reformen im Bankenwesen
Beim Thema Finanzsektor fordert die Gewerkschaft neue Regularien für das Bankenwesen in Luxemburg.
Im Zuge der Debatte um das Bankengeheimniss soll der Bereich nicht nur verteidigt , sondern auch hinterfragt werden.
Man sei nicht gegen das Bankengeheimniss, aber wegen des wachsenden Drucks aus dem Ausland, müsse man neue Wege gehen.
Im Sozialsektor erwartet der OGBL einen Konflikt beim Kollektivvertrag.
Für den Gesundheitsberich fordert die Gewerkschaft einen einzigen Kollektivvertrag. Bislang gibt es hier zwei.
Probleme mit dem Einheitsstatut
Viele Betriebe halten sich, laut Reding, nicht an das Einheitssatut. Immer mehr Arbeitgeber im Privatsektor interpretieren das Arbeitsgesetz in ihrem Sinne.
Laut Gesetz hat ein Arbeitnehmer im Krankheitsfall volles Anrecht auf das komplette Gehalt und der zusätzlichen Leistungen, die im Arbeitsvertrag festgehalten sind.
Viele Betriebe sagen aber, man habe im Krankheitsfall nur ein Anrecht auf einen Grundlohn.
Ein weiteres Problem sei, das viele Betriebe von ihren Arbeitnehmer schon am 1. Tag einen Krankenschein fordern, obwohl das Einheitsstatut das anders vorsieht.
Hier fordert die Gewerkschaft eine Intervention auf politischer Ebene sowie eine klare Aussage des Arbeitsministers.
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