Nommern, Fischbach, Fels = Meesebuerg?

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Die drei Gemeinden Nommern, Fischbach und Fels wollen fusionieren. Am 9. November sollen die Bürger anlässlich eines Referendums darüber entscheiden. Widerstand kommt jedoch vor allem von Einwohnern aus der Gemeinde Nommern.

Die drei Bürgermeister Marianne Brosius-Kolber aus Fischbach, Pierre Wies aus Fels und Marc Eicher aus Nommern hatten am Freitagmorgen zur Pressekonferenz eingeladen.

Die geplante neue Fusionsgemeinde soll den Namen „Meesebuerg“ tragen, mit Sitz in Fels. Entstehen soll hier die mit 5.740 Hektar flächenmäßig fünftgrößte Gemeinde des Landes. Zurzeit leben auf dem Territorium der drei Gemeinden rund 4.500 Einwohner, von denen fast die Hälfte am Referendum teilnehmen können. Wenn die Bürger am 9. November ihre Zustimmung geben, könnte die neue Fusionsgemeinde „Meesebuerg“ ab 1. Januar 2018 funktionieren.

Der Gemeinderat der neuen Fusionsgemeinde würde in einer ersten Legislaturperiode bis Ende 2023 aus 15 Mitgliedern bestehen, je fünf aus den jeweiligen vorherigen Kommunen. Der Schöffenrat soll sich aus drei Mitgliedern zusammensetzen, mit je einem Vertreter aus den besagten Gemeinden.

Fusionsbeihilfe: 9 Mio. Euro

Bei der darauf folgenden Periode bis 2029 werde die Anzahl der Mitglieder „pro rata“ laut Einwohnerzahlen aufgeteilt. Gewählt soll bei den beiden ersten Mandatsperioden nach dem Majorzsystem, erst danach würde auf Proporz umgeschwenkt werden.

Als Fusionsbeihilfen seitens des Staats werden sich 9 Millionen Euro erwartet. Diese sollen unter anderem in den Ausbau einer autarken Trinkwasserversorgung investiert werden. Die Gemeinde Nommern hatte erst kürzlich ihr gänzlich modernisiertes Trinkwassersystem mit eigenen Quellen in Betrieb genommen. Das soll auch in den beiden übrigen Gemeinden angestrebt werden. Auch das Abwassersystem soll auf Vordermann gebracht werden. Daneben plane man, in Angelsberg ein Gewerbegebiet anzulegen, um Arbeitsplätze in der Gemeinde zu schaffen.

Für die Grundschüler und Kinder soll sich wenig ändern. Man plant keine Zentralschule, sondern baut die drei Standorte Nommern, Fels und Fischbach mit Kinderhorten und Schulräumen aus. Zu Fuß zur Schule gehen können sollen die Kinder auch in einer neuen Fusionsgemeinde.

Informationsversammlungen

Um die Bürger über die Vorteile einer Fusion zur überzeugen, sind Informationsversammlungen am 6. Oktober in Nommern, am 7. Oktober in Fels und am 8. Oktober in Schoos (Fischbach) jeweils um 19 Uhr vorgesehen. Bei diesen Versammlungen nimmt an den drei Tagen auch Innenminister Dan Kersch teil und steht neben den Bürgermeistern Rede und Antwort. Auch eine Broschüre zur Fusion werde verteilt sowie eine Internetseite www.meesebuerg.lu mit weiteren Auskünften. Via Internet können zudem direkt Fragen zur geplanten Fusion gestellt werden. Des Weiteren wurde ein Kurzfilm produziert, der Lust auf die neue Gemeinde machen soll.

Auf die Frage, warum sich besonders in Nommern Gegner der Fusion finden, sagte Bürgermeister Marc Eicher, es gäbe immer wieder Mitbürger, die gegen alles Neue seien. Er hoffe, dass sich bei der Mehrheit der Bürger der gesunde Menschenverstand durchsetzt. Die drei Bürgermeister bekräftigten gestern Morgen indes, dass es nur zur einer Fusion der Gemeinden komme werde, wenn die Bevölkerung aller drei Gemeinden mehrheitlich dafür stimmen würde. Ein Zusammenschluss bestehend nur aus zwei Gemeinden stehe hier nicht zur Debatte.

Olivier Halmes/Tageblatt.lu