/ Nicht nur der Profit zählt
Noch wird darüber diskutiert, was man unter Sozial- und Solidarwirtschaft verstehen soll. Eins haben die in diesem Bereich tätigen Unternehmen jedoch gemein: Ihre Existenzberechtigung ist nicht so sehr das Erwirtschaften von Gewinn für ihre Besitzer, sondern die Erstellung von Gütern oder Dienstleistungen im Interesse der Gemeinschaft. Laut OECD-Definition sind die materiellen Interessen der Investoren von derlei Firmen begrenzt.
In Luxemburg arbeiteten im Jahr 2011 25.000 Personen in Unternehmen, die der Solidarwirtschaft zugerechnet werden können. Sie stellten damit sieben Prozent der Gesamtbeschäftigtenzahl. 2000 waren es knapp vier Prozent. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Statec-Untersuchung hervor. In Belgien liegt der Anteil der Solidarwirtschaft an der Beschäftigtenzahl bei 10 Prozent, in Frankreich bei 9 Prozent und in Deutschland bei 6 Prozent. 70 Prozent der in der Luxemburger Solidarwirtschaft Tätigen sind Frauen.
Rund ein Drittel der Unternehmen sind im Gesundheits- und Sozialsektor aktiv. Hier arbeiten drei Viertel aller Beschäftigten. Meist handelt es sich dabei um kleine Betriebe. Nur zwei Prozent der Unternehmen beschäftigten im Jahr 2011 mehr als 250 Mitarbeiter. Andere Tätigsbereiche sind Landwirtschaft und Gärtnerei. Andere wiederum sind als Sparkasse aktiv.
Als Solidarunternehmen werden in der Statec-Untersuchung Vereinigungen, Genossenschaften, Mutualitätsverbände, öffentlich-rechtliche Einrichtungen und privatrechtliche Unternehmen bezeichnet. Berücksichtigt werden lediglich Firmen mit einem Umsatz von über 10.000 Euro.
Der Solidarwirtschaft in Luxemburg ist ein Kapitel im Regierungsprogramm vom 3. Dezember 2013 gewidmet. Dort verpflichtet sich die Regierung, prioritäre Bereiche zu definieren, die der Staat stärker fördern will. Die Entwicklung des Sektors beruhe jedoch vornehmlich auf das private Engagement der Bürger, heißt es jedoch einschränkend.
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