Nach Fortis jetzt Dexia – Regierungen stützen Finanzkonzern

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Belgien, Frankreich und Luxemburg stützen den angeschlagene belgisch-französischen Finanzkonzern Dexia mit 6,4 Milliarden Euro.

Luxemburg hilft mit einer Finanzspritze in Höhe von 376 Millionen Euro. Das sagte am Dienstagmorgen Finanzminister Luc Frieden in Brüssel.
Damit sind Arbeitplätze in Luxemburg gesichtert und Bankkunden geschützt, betonte Frieden. Die Finanzspritze soll die Märkte beruhigen, nachdem die Dexia-Titel am Vortag um fast 30 Prozent eingebrochen sind. Die Dexia-Aktie wurde inzwischen vom Handel ausgesetzt. Die Verhandlungen für einen Rettungsplan für die Dexia dauerten die ganze Nacht.
Dexia ist als weltweit größter Finanzierer von Immobilienkrediten für Kommunen Hauptrivale der Depfa, die mit Fehlspekulationen am US-Hypothekenmarkt ihren Mutterkonzern Hypo Real Estate an den Rand des Abgrunds brachte. Erst am Sonntag hatten Belgien, die Niederlande und Luxemburg das in Bedrängnis geratene Finanzhaus Fortis teilweise verstaatlicht. Im Gegenzug stellten sie dem Konzern 11,2 Milliarden Euro zur Verfügung.

Siehe auch:

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Dexia: négociations belges tard dans la nuit pour réinjecter du capital

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 Infobox: Dexia-Gruppe
Das Bankunternehmen Dexia entstand 1996 aus einer Fusion von Crédit Communal de Belgique (gegründet 1860) und Crédit Local de France (gegründet 1987). Die Dexia-Gruppe hat ihren Hauptsitz in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Der Gewinn betrug im vergangenen Geschäftsjahr 2,533 Milliarden Euro. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben 35.200 Beschäftigte. Vorstandschef ist der 43 Jahre alte Belgier Axel Miller. In Deutschland gehört zum belgisch-französischen Konzern mittlerweile komplett die Tochter Dexia Kommunalbank Deutschland AG (bis Februar 2006: Dexia Hypothekenbank Berlin AG) mit Sitz in Berlin