Mondfinsternis und Sternenregen

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Sollte das Jahr 2008 nicht noch mit einer Überraschung wie beispielsweise einer Supernova in unserer Galaxie oder einem hellen Kometen aufwarten, so wird in der Nacht vom 16. (Samstag) zum 17. August (Sonntag) das astronomische Highlight des Jahres stattfinden: eine partielle Mondfinsternis.

Die Sonnenfinsternis vom 1. August war nur über Teilen Asiens total. Von Europa aus gesehen war die Sonne dagegen nur zu einem sehr geringen Teil vom vorüberziehenden Mond bedeckt.

Der Sternenhimmel: Blick nach Süden

Seit Menschengedenken zieht ein solches Naturphänomen die Beobachter in seinen Bann. Zuletzt war in unserer Region eine totale Mondfinsternis in den Morgenstunden des 21. Februar zu sehen, erst in der Nacht des 28. September 2015 lässt sich eine schönere (totale) Mondfinsternis beobachten. Im Gegensatz zu einer totalen Mondfinsternis wird unser Trabant nicht komplett in den Kernschatten der Erde eindringen. Ein kleiner Teil der Mondoberfläche befindet sich noch im Halbschatten der Erde und ist kaum verfinstert. Am 16. August um 20.23 Uhr tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, ein Ereignis, das aber sehr unauffällig sein wird. Spannend wird es ab 21.35 Uhr, wenn sich unser Trabant in den Kernschatten der Erde schiebt. Am meisten verfinstert ist der Vollmond um 23.10 Uhr, 81 Prozent seines Durchmessers befinden sich dann im Kernschatten der Erde. Diesen verlässt er wieder um 0.45 Uhr, was praktisch als Finsternisende angesehen werden kann, da der Austritt aus dem Halbschatten um 1.57 Uhr ebenso unauffällig ist wie der des Eintritts.

Während einer Mondfinsternis

Um im August Venus wieder am westlichen Horizont aufzufinden, benötigt man einen sehr klaren Himmel, ein Fernglas kann die Suche erleichtern. Wesentlich einfacher ist Jupiter zu sehen, er steht zum Beginn der Dunkelheit als hell strahlendes Gestirn in südlicher Richtung. Wie bereits im Vormonat lassen sich auch im August mit einem Fernglas die vier hellsten Monde erkennen und mit Hilfe eines kleinen Teleskops kann man auch die Wolkenbänder des Riesenplaneten beobachten. Der größte Teil der Vollmond-Scheibe befindet sich im Kernschatten der Erde. Bedeckt dieser den gesamten Mond, spricht man von einer totalen, verdunkelt er nur einen Teil des Mondes, von einer partiellen Mondfinsternis.Auf der Sternkarte sieht man die hellsten Partien der Milchstraße, die im August besonders eindrucksvoll sind, vorausgesetzt, der Himmel ist mondlos und man befindet sich abseits von störenden künstlichen Lichtquellen. Bereits mit einem Fernglas, teilweise sogar mit dem bloßen Auge, kann man in diesem schimmernden Band Sternhaufen, Gasnebel und Sternenwolken entdecken.

Vom 9. bis zum 13. August

Besonders in der Zeit vom 9. bis zum 13. August erreicht der Sternschnuppenregen der „Perseiden“ seinen jährlichen Höhepunkt. Dabei könnten bei optimalen Beobachtungsbedingungen jeweils in den frühen Morgenstunden bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden, darunter auch zahlreiche helle Meteore, so genannte „Feuerkugeln“. Leider überstrahlt in diesem Jahr jedoch der zunehmende Mond den Nachthimmel, so dass viele lichtschwächere Schnuppen kaum zu erkennen sein dürften.
Achim Wehnert