Mittal transferiert Geld nach Luxemburg

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Laut der Zeitung "Le Monde" soll Lakshmi Mittal sein in Belgien angelegtes Geld nach Luxemburg transferiert haben.

Es handelte sich belgischen Medienberichten zufolge um die Guthaben der Firmen von Mittal AM Finance und Service Belgium. Die kolossale Summe von 38 Milliarden Euro soll die Grenze passiert haben. Die luxemburgische Holding der Mittal-Gruppe hat 2,6 Milliarden Euro an Bargeld erhalten. Dazu kommen 35,2 Milliarden an Ausleihungen.

Mittal zog seine Guthaben aus Belgien ab und plazierte sie in Luxemburg. (Tageblatt-Archiv)

Der Geld-Transfer hat schon Ende 2012 begonnen, heißt es in der französischen Zeitung „Le Monde“. Die Operation wurde von Mittal angekündigt, nur einige Tage, nachdem die belgische Regierung entschied, eine Steuer von mindestens 5 Prozent auf die Gewinne der Konzerne zu erheben, die Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Die Regierung reagierte damit auf die Kritik, diese Unternehmen würden nur wenig Steuern zahlen. Die sogenannte „fairness taxe“ wurde am 1. Juli dieses Jahres eingeführt. Das Ziel der neuen Steuer ist es, die leeren Staatskassen Belgiens wieder zu füllen. Mittal hat zwischen 2007 und 2009 in Belgien 115 Millionen Euro an Steuern gezahlt.

Aktivitäten werden zentriert

Im Mai hatte die Internetseite Mediapart schon gemeldet, dass Mittal plane sein Finanzzentrum von Belgien nach Dubai auszulagern. Die Mittal-Gruppe betonte damals, dass die Finanzzentren in Brüssel und in Dubai nach Luxemburg verlegt werden sollten. Dort befänden sich das Hauptfinanzzentrum der ArcelorMittal-Gruppe und der Sitz der AM Global Holding, der Luxemburger Bank der Gruppe. Man sei des Weiteren nicht die einzige Firma, die sich aus Belgien zurückziehe, so Mittal.

Die belgischen Gewerkschaften kritisieren den Guthaben-Transfer. Sie befürchten, dass Mittal ein falsches Signal aussende und es durch diesen Schritt quasi unmöglich sei, einen Käufer für die ArcelorMittal-Werke bei Liège zu finden. Im Juni hatte Mittal seine Zulieferer aufgefordert, ihre Preise bis 2014 um mindestens 6 Prozent zu senken. Es sei ein wichtiger Schritt, um Arbeitsplätze zu erhalten und zu helfen, die belgischen Werke zu restrukturieren, hieß es. Dafür brauche man Geld.