Mit dem Fahrrad Zug fahren

Mit dem Fahrrad Zug fahren
(CFL)

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In den Sommerferien wird es noch einfacher, das Land per Drahtesel zu erkunden. Die CFL startet jetzt ein Pilotprojekt und will mehr Platz für Fahrrädern in den Zügen anbieten. Auch in Bussen darf das Rad mit.

Am 1. Februar 2012 reichte die „Lëtzebuerger Velos-Initiativ“ eine Anfrage bei der Bahngesellschaft CFL ein. Es sollte mehr Platz für Fahrräder in den Triebwagen von Typ Z2 geschafft werden. „Bisher gab es für Fahrräder in dem besagten Typ Triebwagen nur vier Haken an der Decke. Die Drahtesel hoch zu heben, ist aber nicht ganz einfach. Deshalb haben wir nach einer Lösung gesucht, um die Fahrräder im Triebwagen hinstellen zu können“, erklärt Gust Muller, Präsident der Vereinigung. Auch für Kinderwagen sei das Platzangebot begrenzt, so Muller, „von einem Rollstuhl gar nicht zu reden.“ Er zeigt sich mit der am Donnerstag begannt gegebenen CFL-Initiative zufrieden: „Wir begrüßen das Projekt und hoffen, dass es nicht nur ein Provisorium bleibt.“

Mit dem Pilotprojekt, das ab Samstag, dem 14. Juli beginnt, wird der Platz für Fahrräder in den Triebwagen der Serie Z2 verdoppelt. Dafür wird in den betroffenen Zügen eine Sitzbank entfernt, heißt es von der CFL am Donnerstagmorgen. Das Projekt soll bis zum 16. September dauern.

10.000 Radplätze

Da die Fahrradmitnahme im Zug kostenlos ist, gibt es keine Zahlen, wie viele Reisende diesen Service nutzen, heißt es von der CFL. Pressesprecher Romain Meyer dazu: „(Theoretisch stehen) fast 10.000 Radplätze den Reisenden zur Verfügung.“ Ob überwiegend ausländische Touristen oder Luxemburger ihre Zweiräder mitnehmen, kann Meyer aufgrund fehlender Statistiken nicht sagen: „Wir gehen davon aus, dass es eher Luxemburger sind, die kombinierte Zug/Radfahrten auf unserem Netz unternehmen.“

Nach Angaben der Bahngesellschaft stehen Reisenden in den übrigen Triebwagen-Modellen Platz für mehr als zehn Fahrräder zur Verfügung. Welches Abteil für die Zugfahrt den Radfahrern zur Verfügung steht, ist mit einem entsprechenden Symbol neben der Tür gekennzeichnet.

Die Mitnahme von Fahrrädern in den CFL-Zügen in Luxemburg ist kostenlos. Eine Fahrkarte, die zwei Stunden gültig ist, kostet 1,50 Euro, ein Tagesticket 4 Euro. Am Wochenende und an Feiertagen können Gruppen von bis zu fünf Erwachsenen für 6 Euro einen Tagesticket kaufen und quer durchs Land, mit dem Rad im Gepäck, reisen.

„Vëlo-Bus“

Fahrrad- und Busreisen kann man außerdem mit den sogenannten „Vëlo-Buss(en)“ unternehmen. Vier Linien gibt es derzeit in Luxemburg: 502 – für die Strecke von Ettelbrück nach Beaufort, 535 – von Ettelbrück nach Insenborn (Stausee), M1 – von Echternach über Müllerthal und Bech nach Echternach und die Linie M2 für die Strecke Echternach – Beaufort – Berdorf-Echternach.

Die hauptstädtischen und die TICE-Busse im Süden nehmen Fahrräder mit. Bei den RGTR-Bussen entscheidet der Bus-Fahrer selbst, ob er die Mitfahrt eines Radlers genehmigt oder nicht. Zu betonen ist, dass der Großteil der RGTR-Flotte mit Reisebussen ausgerüstet ist.

Letztere sind mit sehr steilen Treppen ausgestattet und die Treppeneingänge sind nicht gerade fahrradfreundlich. Die Hauptstadt und die Minettemetropole hingegen verfügen nur über Niederflur-Busse. Der Eingang des Gefährts passt sich dem Gehsteig an.