Minister Wiseler verspricht Instandsetzung 2009

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Unter dem Titel „Es ist höchste Eisenbahn …“ veröffentlichte das Tageblatt in seiner Ausgabe vom 29. Mai 2008 einen Beitrag über den desolaten Zustand der Eisenbahnüberführung in der Escher Straße.

Kayl – Ausgehend von diesem Artikel richtete der LSAP-Abgeordnete René Negri am selben Tag eine parlamentarische Dringlichkeitsanfrage an den zuständigen Minister. Für die „Dringlichkeit“ hatte die Regierung und der oder die zuständigen Minister kein Verständnis und so zogen praktisch sechs Wochen ins Land, bevor sich Transportminister Lucien Lux (nicht der für die Straßenbauverwaltung verantwortliche Kollege Claude Wiseler) zu einer Antwort aufraffte. Wiseler hat, laut dem Text seines Antwortschreibens vom 3. Juli 2008, ein Einsehen. Einverstanden ist er mit dem teilweise maroden Zustand dieser Konstruktion, meint aber, dass diese trotz erheblicher Schäden noch immer „sicher“ sei. Anscheinend werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt.
Der Minister ist sich potenzieller Gefahren aber durchaus bewusst und stellt eine Instandsetzung im Jahr 2009 in Aussicht. Die Pläne sollten im Juli dieses Jahres fertiggestellt sein und die Arbeiten im Herbst 2009 beginnen.

Renovierung 2009, wirklich?

Wir zweifeln keineswegs an der hehren Absicht des Ministers, doch hat die Sache einen Haken, einen großen. Es scheint nämlich, als ob ein Staatsdiener ein altes Projekt aus einer verstaubten Schublade hervorgekramt habe, das die „Ponts et chaussées“ bereits vor Jahren ausgearbeitet hatten, das aber wegen seiner Unmachbarkeit und nach einer genaueren Analyse, zusammen mit der Kayler Gemeindeführung, bereits vor einiger Zeit ad acta gelegt wurde. Dieses komplizierte Vorhaben, darin sind sich alle Beteiligten (Staatliches Tiefbauamt, Kayler Schöffenrat und privates Studienbüro) einig, kann nur im Verbund mit der Instandsetzung der Michel-Straße durchgeführt werden. Sechs Verkehrswege müssten bei einer Renovierung der Brücke, zusammen mit der Ein- resp. Ausmündung der Michel-Straße neu eingeordnet werden, um diesen gordischen Knoten zu lösen. Und dafür, so scheint es, hat im Moment niemand eine magische Patentlösung parat, auch nicht die Straßenbauverwaltung, die in diesem konkreten Fall am Ball bleiben will. Hinzu kommt, dass 2009 die Arbeiten an der Schifflinger Straße (Verlängerung der Michel-Straße) beginnen sollen und man dann verständlicherweise keine zusätzliche Baustelle an der Brücke eröffnen kann. Die Instandsetzung der Michel-Straße, das wurde auch den Gemeindeverantwortlichen in den letzten Monaten immer wieder bedeutet, kann nur dann in Angriff genommen werden, wenn die Arbeiten in der Schifflinger Straße abgeschlossen sind. Aber, wer weiß, vielleicht ist dem Minister und seinen Beamten inzwischen urplötzlich ein Licht aufgegangen, wie diese harte Nuss bereits 2009 zu knacken ist? Im Kayler Schöffenrat weiß man allerdings davon rein gar nichts.
FH