Mehr Dialog durch das Internet

Mehr Dialog durch das Internet
(Tageblatt-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

ESCH - In Sachen Bürgerbeteiligung bricht in Esch bald ein neues Zeitalter an. Am Montag wird die Gemeindeverwaltung diesbezüglich zwei neue Online-Werkzeuge vorstellen: Die interaktive Internetplattform „dialog.esch“ und eine „Report it“-App fürs Smartphone.

Mit „dialog.esch“ wird die Gemeindeverwaltung im Rahmen der Ausarbeitung eines neuen allgemeinen Bebauungsplans für die Stadt (PAG) einen Schritt auf interessierte Bürger zu machen und mit ihnen – wie der Name es bereits andeutet – in einen Dialog treten. Sie informieren. Sie um ihre Meinung fragen. Sie zum Mitdenken anregen … denn das Motto des interaktiven Bürgerforums lautet: „Matdenken, zesummen ons Stad gestalten“.

Interessierte Bürger ohne Internetzugang will die Gemeindeführung aber nicht außen vor lassen und plant, für sie Ende Januar und Anfang Februar, jeweils samstags, ein große Bürgerversammlung zu organisieren.

Und wenn der neue PAG für Esch dann einmal ausgearbeitet ist? Wird der Dialog auf Eis gelegt? Möglicherweise nicht, wie der Zuständige für den Internetauftritt der Stadt, Jeff Dax, auf Nachfrage hin durchblicken ließ.

Kaputte Laternen, lose Pflastersteine …

Meldungen über kaputte Straßenlaternen oder lose Pflastersteine haben auf 2dialog.esch“ nichts zu suchen. Hierfür wird es künftig eine „Report it“-App geben. Eigentlich keine eigenständige App, sondern eine neue Funktion der „Hot City“-App. Eine Dienstleistung, die auch via esch.lu genutzt werden kann.

Ein Beispiel: Nehmen wir mal an, Herr Sowieso wohnt in der Zénon-Bernard-Straße. Und weil vor seiner Tür, an der Ecke mit der Pierre-Claude-Straße, eine Straßenlaterne nicht funktioniert, ist es abends immer stockfinster, wenn er nach Hause kommt. (Kleiner Hinweis an die zuständige Dienststelle: Die Laterne ist wirklich kaputt.) Das empfindet bestimmt nicht nur er als sehr unangenehm, und so will er was dagegen unternehmen.

Keine „Meckerkëscht“

Doch statt sich wegen eines kaputten Strahlers gleich schriftlich an den Schöffenrat zu wenden oder zu versuchen, telefonisch die richtige Person der richtigen Gemeindedienststelle über das Problem in Kenntnis zu setzen, zückt Herr Sowieso sein Smartphone, aktiviert in seiner „Hot City“-App den „Report it“-Button und schießt ein Foto der kaputten Laterne. Noch ein paar erklärende Worte dazu und schon weiß die zuständige Dienststelle, wo genau der Schuh drückt, und kann handeln. Falls Herr Sowieso der Ortung seines Mobilfunkgeräts nicht zugestimmt hat, muss er noch die genau Adresse hinzufügen.

Das müsste er auch tun, wenn er den Defekt via „Report it“-Funktion auf www.esch.lu gemeldet hätte.
„Eng Meckerkëscht soll et net ginn“, sagt Jeff Dax. Eher eine Vereinfachung der Kommunikation für Escher Bürger, die sich vielleicht scheuen, Briefe aufzustellen oder hin und her zu telefonieren. Auf ein Feedback von der via „Report it“ von ihm kontaktierten Dienststelle wird sich Herr Sowieso übrigens auch freuen dürfen.

Am Montag sollen die „dialog.esch“-Internetplattform und die „Report it“-Funktion in Betrieb genommen werden. Weitere Details in der Tageblatt-Ausgabe von Dienstag.