„Médicoleak“: Kritik an der Regierung

„Médicoleak“: Kritik an der Regierung
(dpa)

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Nach der Hausdurchsuchung bei Piratenchef Sven Clement reagiert neben „déi gréng“ auch der Chaos Computer Club im Fall „Médicoleak“ und kritisiert die Vorgehensweise der Behörden.

Mit dem Spruch „The Empire strikes back“ äußert sich der Chaos Computer Club Luxemburg (C3L) am Mittwoch in einer Pressemitteilung zu den jüngsten Ereignissen im Fall „Médicoleak“. Das Star-Wars Zitat bedeutet so viel wie „Die Regierung schlägt zurück“ und meint damit die Ermittlungen, die nun gegen den Piratenchef laufen.

Der C3L stellt sich die Frage, wie es möglich sei, dass die Luxemburger Regierung innerhalb von 11 Wochen Ermittlungen gegen die „Überbringer der schlechten Nachricht“ angezettelt haben, aber noch keinen Plan hat, wie man die Datensicherheit in Luxemburg „kohärent und nachhaltig gewährleisten soll“.

Überbringer der schlechten Nachricht

„Don’t shoot the messenger,- schießen sie nicht auf den Überbringer der schlechten Nachricht“, legt die C3L nach. Damit meinen sie Sven Clement und einen weiteren Beteiligten, die das Datenleck vor drei Monaten gemeldet hatten und nun verdächtigt werden, es selbst provoziert zu haben.
Auch sieht der Chaos Computer Club Luxemburg der Arbeit der nationalen Datenschutzkommission (CNPD) kritisch entgegen. „Diese habe weder ausreichende Präventionen noch weiterführende transparente Maßnahmen ergriffen um die Daten der luxemburgischen Bürger effektiver zu schützen“, so der C3L weiter.

Datenschutz in Luxemburg

Der Club stellt sich auch die Frage, wie sicher die Informationsstruktur und somit auch Datenbanken mit ihren Datensätzen in Luxemburg sind. Am Dienstag hatten sich ebenfalls „déi gréng“, in ihrer Rolle als Oppositionspartei, kritisch gegenüber der Vorgehensweise der Regierung geäußert.

Vor knapp drei Monaten waren etwa 49.000 Datensätze der „Médico-sportif“-Datenbank durch Passwort-Missbrauch offengelegt worden. Es handelte sich dabei um persönliche Informationen, die nicht an die Öffentlichkeit hätten gelangen dürfen. Die Piratenpartei hatte damals die unprofessionellen und unseriösen Sicherheitsstandards beim Speichern solcher Daten kritisiert.