Massive Kreditüberschreitungen

Dass es bei der finanziellen Lage der Stadt Luxemburg nicht auf einige Millionen ankommt, kann man verstehen. Nun werden aber dem Gemeinderat in der Sitzung vom kommenden Montag gleich zwei millionenschwere Zusatzkredite vorgelegt.

LUXEMBURG – „En raison de différents imprévus“ wird der initiale Kredit von 16.990.978 Euro für den Umbau des früheren „Ciné Cité“ nicht genügen. 4,1 Millionen Euro werden zusätzlich benötigt. Beim „Ciné Cité“ wird dies auf während der Bauphase gefundene Kellerräume und den Einbau der „bulle“, wo nur ein Bewerber ein Angebot einreichte, zurückgeführt.
Ein großer Teil der zusätzlichen Kosten wird auch der mangelhaften Planung bei den technischen Büros, die mit den Aufträgen befasst waren, zugeschrieben.
Beim „Cercle“ müssen zum ersten Kredit von 10,2 Millionen Euro 2,4 Millionen Euro nachgestimmt werden. Diese Summe werde durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen bedingt. Hier habe man beschlossen, die Technik den modernsten Vorgaben anzupassen.

Diese Zusatzkredite werden sicherlich in der Sitzung von Montag (15. Dezember um 16 Uhr) für reichlich Gesprächsstoff sorgen. Offen bleiben die Fragen, ob die Projekte von den städtischen Dienststellen geprüft wurden und ob nicht doch einige angegebene Arbeiten wirklich unvorhersehbar waren. Voraussichtlich wird auch die Frage aufkommen, ob der Gemeinderat nicht vor der Ausführung dieser zusätzlichen Arbeiten im Komplex „Ciné Cité“ mit den unvorhergesehenen Kosten hätte befasst werden und gegebenenfalls diese Kredite vor Ausführung der Arbeiten hätte gewähren können.
In der Haushaltsdiskussion hat kürzlich LSAP-Stadtrat Marc Angel eine regelmäßige Überprüfung der laufenden Arbeiten durch den Gemeinderat und die zuständigen Kommissionen gefordert.
Dem Tageblatt gegenüber meinte Angel, dass es sich hier wieder einmal um ein typisches Beispiel handelt, wie in der Stadt Luxemburg gebaut wird. Die Kosten würden ständig unterschätzt. Auch die Nachfolgekosten müsste man im Griff behalten JEM