/ Martine Hansen: "Bin keine Lügnerin"
Von wem wurden die beiden CSV-Abgeordneten Martine Hansen und Felix Eischen informiert, dass Sekundarschullehrer die Unterlagen für die Leistungstests in der Grundschule verbreitet haben? Journalisten waren von einer der beiden Lyzeum-Profs informiert worden. Sie seien von einer anderen Person ins Bild gesetzt worden, so Eischen und Hansen am Montag. RTL Radio zufolge sei die CSV doch von einer Lehrkraft informiert worden.
Martine Hansen reagiert empört. Sie wolle nicht als Lügnerin betrachtet werden, sagt sie Tageblatt am Dienstag. Das sei ein starkes Stück. Tatsache sei, dass die beiden Abgeordneten von einer anderen Person informiert worden sei. Die Quelle ihres Informanten sei hingegen einer der beiden Lyzeumsmitarbeiter. Das habe der Informant den CSV-Abgeordneten auf Nachfrage gesagt.
„Wir haben nicht gelogen“, beteuert Hansen. Als ihnen die Information über die Verbreitung der Testunterlagen zugetragen worden sei, hätten sie nach konkreten Einzelheiten gefragt. Dabei sei ihnen das Begleitschreiben vorgelegt worden, das die Sekundarlehrer an andere Lehrer versandt hatten. In diesem Schreiben ist auch von Dokument-Anhängen (die Prüfungsfragen) die Rede.
Keine Komplizen
Verärgert ist Hansen darüber, dass sie und ihr Kollege Eischen in dieser Affäre als Komplizen dargestellt werden. „Wir hatten eine Information, dass etwas schiefgelaufen sei. Daher habe man die parlamentarische Anfrage an den Unterrichtsminister gestellt. „Wir wollen Antworten auf Fragen“, so Hansen. Man habe lediglich seine Arbeit als Abgeordnete gemacht.
RTL Radio hatte am Dienstag berichtet, eine Sekundarschullehrerin habe ihre Mail auch einem CSV-Verantwortlichen zugestellt. Dieselbe Person hatte vergangene Woche auch einzelne Medien, darunter das Tageblatt, informiert.
Fakt sei, dass die CSV und ihre Abgeordneten Eischen und Hansen kein Dokument „geleakt“ haben und keine Affäre inszeniert haben, so die CSV-Fraktion am späten Nachmittag in einer Mitteilung. „Die CSV ist weder Verursacher noch Quelle der Schoolleaks-Affäre“.
Sowohl Premierminister Xavier Bettel als auch Schulminister Claude Meisch hatten die Vermutung geäußert, dass die CSV-Parlamentarier entweder missbraucht worden sind oder aber Komplizen bei der Schoolleaks sind. Die Reaktion der beiden Abgeordneten: Die Regierung müsse sich für diesen Vorwurf entschuldigen. Schulminister Meisch hat dies kategorisch zurückgewiesen.
Nachgeben will die CSV jedoch nicht. Am Montag hat Rechtsbeistand der Abgeordneten mit einer Klage gegen Meisch gedroht.
Wie RTL Télé am Abend meldete, fanden Hausdurchsuchen im Echternacher Lyzeum und in den Wohnungen der beiden Sekundarschullehrinnen statt, die für das Leck verantwortlich sein sollen. Weitere Hausdurchsuchungen seien nicht vorgesehen, so die Staatsanwaltschaft.
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