Manager wieder frei – Kommen Flieger später?

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Die in den USA verurteilten Manager der Cargolux sind aus der Haft entlassen worden. Beide sind wieder zu Hause. Die Geschäftsführung der Frachtfluggesellschaft verhandelt mit Boeing über eine verzögerte Auslieferung noch ausstehender Flugzeuge.

Die luxemburgische Frachtfluggesellschaft Cargolux verhandelt mit dem Flugzeughersteller Boeing darüber, die ab 2014 anstehenden Lieferungen der neuen Frachtflugzeuge des Typs 747-8 zu verzögern. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber Tageblatt/ Tageblatt-Online.

Im laufenden Jahr 2013 sollen der Frachtfluggesellschaft zwei oder drei Maschinen geliefert werden. Bisher verfügt sie über sechs Flugzeuge des neuen Typs. Über die Finanzierung der siebten und achten Maschine verhandelt Cargolux derzeit mit der US-Bank für Außenhandel. Nicht sicher ist laut der Sprecherin, ob auch die neunte Maschine in diesem Jahr ausgeliefert wird. Insgesamt hat die Cargolux vierzehn Flugzeuge der neuen Generation bestellt. Kostenpunkt pro Maschine: etwa 250 Millionen Euro.

Manager sind wieder frei

Das Unternehmen bestätigte gegenüber Tageblatt/ Tageblatt-Online, dass der ehemalige Generaldirektor Ulrich Ogiermann und der Marketingchef Robert van de Weg mittlerweile aus der Haft in den USA entlassen worden sind. Beide sollen sich seit November vergangen Jahres schon wieder zu Hause befinden. Ogiermann und van de Weg waren von der US-Justiz als verurteilt worden, weil sie an Preisabsprachen beteiligt gewesen sein sollen. Ein Gericht in Miami hatte sie zu 13 Monaten Haft verurteilt. Sie hätten ursprünglich erst in den kommenden Wochen aus der Haft entlassen werden sollen. Die frühere Freilassung soll unbestätigten Gerüchten zufolge durch Verhandlungen zwischen Luxemburg und der US-Botschaft erreicht worden sein. Ogiermann und van de Weg waren zuletzt in einem Gefängnis in New York. Dort hatte sich der neue Generalkonsul Luxemburgs, Jean-Claude Knebeler, um sie gekümmert.

Den beiden Managern des Unternehmens ist von der Cargolux nie gekündigt worden. Der Posten des Marketingchefs ist für van de Weg auch während seiner Haft frei gehalten worden. Der ehemalige Generaldirektor Ogiermann war hingegen zum Berater des Vorstandsvorsitzenden des Konzerns ernannt worden. Die Nachfolge von Ogiermann hatte Frank Reimen übernommen. Dieser hat das Unternehmen inzwischen aber wieder verlassen. Ogiermann hat den Dienst quittiert. Er ist heute Frachtchef von Qatar Airways.

Die Kataris stiegen aus

Die katarische Fluggesellschaft war Aktionär der Cargolux und hielt 35 der Anteile. Sie hatte sich 2012 aus dem Kapital der Cargolux zurückgezogen und die Anteile an die luxemburgische Regierung verkauft. Es gab unvereinbare Meinungsunterschiede zwischen den Luxemburger Aktionären und den Kataris. Qatar Airways ist derzeit dabei, einen eigenen Frachtflugbereich aufzubauen. Die Flotte besteht aus drei Boeing 777.

Außerdem denkt das Unternehmen darüber nach, gebrauchte Airbus A330 in Frachtflugzeuge umzubauen.
Ogiermann hat langjährige Frachterfahrung. Er war für die Lufthansa in Südafrika verantwortlich für den Frachtbereich und wechselte von dort zur Cargolux.