/ Luxemburger zufrieden mit dem Gesundheitssystem
Im Gegensatz zu Ländern wie Deutschland oder den USA habe man in Luxemburg schnellen Zugang zur medizinischen Versorgung.
UMFRAGE Im Januar befragte das Meinungsforschungsinstiut TNS-Ilres 484 Personen in Luxemburg zum Thema Gesundheitssystem. Der Fragenkatalog stammt von einer britischen Umfrage. Die vom Commonwealth Fund initiierte Erhebung wurde 2007 in vier Ländern durchgeführt (Kanada, Deutschland, Grossbritannien, Niederlande und die USA) |
Diese Meinung teilen 65 Prozent der Befragten. Das luxemburger Gesundheitssystem ist gut, Anzeichen für eine medizinische Zweiklassengesellschaft gebe es noch nicht. Das sagte Gesundheitsminister Mars die Bartolomeo am Mittwoch bei der Präsentation der Umfrage über das Gesundheitssystem.
Aber es gebe Tendenzen in Europa, die die Gesundheit als Markt sehen, so der Minister weiter. Diese Ansicht teile er nicht.
In anderen Ländern kommt es immer öfters vor, dass Menschen aus finanziellen Gründen auf einen Arztbesuch verzichten. In Luxemburg sind das gerade mal 1 Prozent. In Deutschland dagen 12, in den USA sogar 25 Prozent.
Besonders häufig wurden in den vergangenen zwei Jahren die Notaufnahme der Krankenhäuser in Anspruch genommen (64 Prozent der Befragten).
Ausserdem nutzen immer mehr Luxemburger das Internet um mit einem Arzt zu kommunizieren. Mit 27 Prozent liegt das Grossherzogtum damit an der Spitze.
Kritik
13 Prozent bemängeln den hohen bürokratischen Aufwand bei Rechnungen und Versicherungen. Kritisiert wird auch, dass mehr medizinische Behandlungen als nötig durchgeführt werden. Analysen würden doppel bis dreifach durchgführt, sagt Charles Margue, Direktor von TNS-Ilres.
Die Dunkelziffer wird weitaus höher liegen.
Konferenz über Gesundheit
Am 4. März treffen sich auf der „4e Conférence Nationale Santé“ in Mondorf rund 250 Experten. Sie wollen über Qualitätsverbesserungen im Gesundheitssystem beraten. Dafür wurde vor mehr als vier Jahren ein Gesundheitsplan gestartet. Damit habe man ein Instrument geschaffen um die Dokumentation der Qualität sowie die Transparenz des Gesundheitswesens zu verbessern, sagt der Gesundheitsminister.
Der Schwerpunkt liege inzwischen nicht mehr bei der Reperatur von Spätfolgen, sondern bei der Gesundheitsprävention, heisst es. Im vergangen Jahr wurden rund 60 Gemeindeprojekte zum Thema eingereicht. Auch in den Betrieben habe inzwischen ein Umdenken stattgefunden. Dies will man in Zukunft stärker fördern.
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