/ Luxemburg soll digital werden
In den letzten zehn Jahren hat sich das Land in Riesenschritten digitalisiert. Diese Entwicklung will die Regierung noch beschleunigen. Medien-, Wirtschafts- und Finanzministerium arbeiten an einer kohärenten Strategie, hieß es am Mittwoch nach der Ministerratssitzung.
Nationalfeiertag 2.0
Erstmals wird Nationalfeiertag offiziell nicht mit einem Te Deum begangen. Die Zeremonie beginnt um 10 Uhr am 23. Juni im hauptstädtischen Theater. Redner sind Premierminister Xavier Bettel, Parlamentspräsident Mars di Bartolomeo und Großherzog Henri.
Die Zeremonie ist für jedermann zugänglich. Die Anmeldebedingungen sind vorerst noch nicht bekannt. Die Feier soll live übertragen werden.
Hochkommissariat für Klein- und Mittelunternehmen
Es gibt schon ein Hochkommissariat für Industrie. Nun soll ein weiteres Hochkommissariat sich der Belange der Klein- und Mittleren Unternehmen (KMU) annehmen. Die Gründung von derlei Gremium, zu dem Vertreter der Berufsverbände und Berufskammern eingeladen sind, gab Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) am Mittwoch bekannt. Die KMU beschäftigen derzeit rund 180.000 Personen.
Vorrangig soll sich das Hochkommissariat mit Fragen wie Berufsausbildung, Firmengründungen, Verbesserung des Selbständigen-Statuts und Betriebsübernahme befassen.
Bereits heute spielt das Land in vielen ICT-Bereichen vorne mit. Für den Bürger sichtbarster Zeichen dieser Entwicklung: die unzähligen Baustellen im Land, mit denen die Post weiter am Glasfasernetz für das schnelle Internet spinnt. Fast vier Prozent der Beschäftigten arbeiten derweil im ICT-Bereich, EU-weit sind es 2,8 Prozent. 80 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zum schnellen 4G-Netz, 93 Prozent der Haushalte sind regelmäßige Web-Besucher. Beim Online-Angebot öffentlicher Dienstleistungen liegt Luxemburg mit 56 Prozent weit über dem EU-Durchschnitt. Das Land verfügt derzeit über vier Datenzentren, die den höchsten Sicherheitsnormen nach Tier4 entsprechen. Europaweit gibt es nur zehn derartiger Rechenzentren.
Schattenseiten
Doch es gibt noch einige Schattenseiten. Nachholbedarf sieht die Regierung insbesondere im Online-Handel bei Luxemburger Betrieben. Nur 14 Prozent bieten ihren Kunden die Möglichkeit zum Online-Shopping an.
Setzen wolle man weiterhin auf die Bereiche Gaming, ecommerce, epayment, digitale Währung und Fondsindustrie, so Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) am Mittwoch nach der Ministerratsitzung. Bereits heute sind eine Reihe internationaler Unternehmen hier aktiv.
Ein Problem für die weitere Entwicklung des ICT-Sektors könnte jedoch der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sein, sagte Schneider. Auch am Mittwoch wiederholte er seinen Aufruf an Schüler und Studenten, sich ICT-Berufen zuzuwenden, ein Bereich mit großen Zukunftsperspektiven.
Probleme mit der neuen Welt hat jedoch auch die Schule selbst. Es fehlt an Programmen und Lehrkräften. Mängel, auf die auch der Wettbewerbsbericht des World Economic Forums für Luxemburg hinweist. Im Bereich ICT habe sich Luxemburg dennoch von Platz 21 im Jahr 2012 auf Platz 11 im Jahr 2014 hochgearbeitet, so derselbe Bericht, was von Schneider am Freitag mit Genugtuung festgestellt wurde.
Die Entwicklung des ICT-Sektors in Luxemburg fördern dürfte auch der geplante Spezialfonds für ICT-Startups.
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