Sprachen lernt man besser und schneller in jungen Jahren. Dies stellte auch Erziehungsminister Claude Meisch im Juli vergangenen Jahres fest und forderte eine stärkere Sprachförderung in den Kinderkrippen. Er führte das Argument auf, dass einerseits Kinder mit luxemburgischer Muttersprache oft Schwierigkeiten beim Erlernen der französischen Sprache haben und dass andererseits Kinder aus Einwandererfamilien eher Probleme beim Erlernen von Deutsch und Luxemburgisch haben. Dies geht aus einer parlamentarischen Frage des Abgeordneten Claude Adam (déi gréng) hervor.
Da bislang in Luxemburg weder das pädagogische Konzept einer Krippe noch die linguistische Situation statistisch erfasst wurde, wurde das Gesetzesprojekt 6410 ins Leben gerufen. Das Projekt sieht einen „Observatoire de l’enfance“ vor, dessen Hauptmission in der statistischen Erhebung der oben genannten Daten bestehen soll.
755 Kinderhorte
In Luxemburg gibt es zurzeit 755 Kinderhorte. 346 davon werden privat betrieben, weitere 409 haben Konventionen mit dem Staat. Darin enthalten sind ebenfalls sogenannte „maisons relais“, Tageskrippen und Kinderkrippen. Dabei gilt es zu beachten, dass ein Platz in einer Kinderkrippe auch von mehreren Kindern – zu unterschiedlichen Tageszeiten – belegt werden kann.
Allein bei den konventionierten Krippen stehen den Kindern 35.579 Plätze zur Verfügung. 4.786 davon werden von Vorschulkindern im Alter von 0 bis 4 Jahren belegt, die restlichen 30.793 sind für Schulkinder von 4 bis 12 Jahren. Das Angebot der privaten Kinderhorte lag im Dezember 2014 bei 10.371 Plätzen: 8.870 für Vorschulkinder und 1.501 für Schulkinder bis 12 Jahre.
Für die „chèque-service“ wurden in den verschiedenen Kinderhorten im Dezember 2014 38.978 Rechnungen ausgestellt, 29.174 davon in Krippen, die in einer Konvention mit dem Staat stehen und 9.804 in privaten Kinderkrippen.
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