Luxemburg bleibt Schlusslicht beim Klimaschutz

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Laut Klimaschutz-Index der Organisationen „Germanwatch“ und „Climate Action Network Europe“ rangiert Luxemburg mit Platz 51 auf den hintersten Rängen der 57 bewerteten Staaten. Das Resultat wurde im Rahmen der Klimakonferenz in Cancún am Montag veröffentlicht.

Luxemburg gehört zu der Gruppe von 13 Ländern, deren Klimaschutzpolitik als „sehr schlecht“ eingestuft wird. Zu dieser Gruppe gehören ebenfalls die EU-Staaten Polen und Bulgarien sowie die USA, China und Russland.

Bereits Ende November wurde Luxemburg in dem vom WWF veröffentlichten Climate Policy Tracker-Report als eines der klimapolitischen Schlusslichter der EU genannt. Die Industrienationen müssen ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2020 um bis zu 40 Prozent und bis 2050 um bis zu 95 Prozent reduzieren, damit die globale Temperaturerhöhung im Rahmen bleibt. Dies berichtet Greenpeace Luxemburg.

Wahrnehmungskluft

„Größer könnte die Wahrnehmungskluft, was die nationale Klimapolitik anbelangt, nicht sein“, sagt Martina Holbach, Zuständige für die Klimakampagne bei Greenpeace Luxemburg. Sie fügt hinzu, dass  luxemburgische Politiker  gute Noten an die nationale Klimapolitik verteilen, während unabhängige Studien wie der Klimaschutz-Index das Gegenteil beweisen. Außerdem befürchtet die Greenpeace-Sprecherin, dass die bisherige Klimaschutzpolitik nur mit minimalen Korrekturen weitergeführt werde, anstatt dringend notwendige Reformen einzuleiten. Luxemburg müsse auf eine Zukunft ohne fossile Energien vorbereitet werden.  

Martina Holbach erklärt, dass es nach wie vor Tabuthemen gäbe, wie z.B. der Tanktourismus und die energieintensiven Industrien, die zusammen mehr als 60 Prozent der Emissionen produzieren und somit die beiden größten CO2-Verursacher des Landes seien. Luxemburg werde in den nächsten vier Jahren für eine halbe Milliarde Euro Emissionsrechte im Ausland kaufen. Dieses Geld werde dann für den Klimaschutz zuhause weniger zur Verfügung stehen.

Brasilien, Schweden und Norwegen belegen laut Klimaschutz-Index die vordersten Plätze.

tageblatt.lu