Luxemburg auf Platz 29

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In Luxemburg geht es Müttern besser als in den meisten anderen Ländern. Am anderen Ende der Listen steht Indien: Nirgendwo sterben mehr Neugeborene und Mütter während der Schwangerschaft.

Die Lebenssituation von Müttern in Luxemburg gehört im weltweiten Vergleich zu den besten. Dennoch legt das Land im Jahresbericht der internationalen Kinderrechtsorganisation Save the Children nur Rang 29. Ganz vorne landeten erneut Finnland, Schweden und Norwegen. Belgien kam auf Platz 8, Deutschland auf Platz 9 und Frankreich auf Platz 17. Auf den letzten zehn Rängen finden sich ausschließlich Länder südlich der Sahara. Das geht aus dem Report zur weltweiten Situation von Müttern hervor, den die Organisation am Dienstag veröffentlichte.

Kindersterblichkeit in den Industrienationen

Der jährliche „Mothers’Index“ untersucht die Lebenssituation von Müttern und Kindern in 176 Ländern. Bewertet wird der Status in Bezug auf Muttergesundheit, Kindersterblichkeit, Bildung, Wirtschaft und Politik. So fließen etwa der Anteil der Frauen in den politischen Entscheidungsgremien und die durchschnittliche Ausbildungszeit der Mütter mit in die Bewertung. Vor allem diese beiden Kriterien drücken die Gesamtnote für Luxemburg nach unten. So liegt der Anteil der Frauen an der nationalen Regierung beim Klassenbesten Finnland laut Bericht bei 42,5 Prozent, für Luxemburg bei 21,7 Prozent. Auch wenn der tatsächlich weibliche Anteil an der Luxemburger Regierung in Wirklichkeit bei 27 Prozent beträgt, liegt er weit unter den ersten im internationalen Ranking von Save the Children. Auch bei der Bildung besteht in Luxemburg Nachholbedarf. Die Ausbildungszeit wird für Luxemburg mit 13,5 Jahren angegeben. Beim Spitzentrio Finnland, Schweden und Norwegen sind es jeweils 16,9 16 und 17,5 Jahre.

Dramatisch ist die Situation der Kinder und Mütter in weniger verwöhnten Weltgegenden. Pro Minute sterben zwei Babys, so Save the Children. Zwar stürben nicht mehr 12 Millionen Null- bis Fünfjährigen weltweit wie noch 1990. Diese Zahl sei auf 6,9 Millionen gesunken. Fast die Hälfte dieser Todesfälle betreffe allerdings Neugeborene.

In Indien sterben 300.000 Babys

98 Prozent aller Todesfälle bei Neugeborenen ereigneten sich in Entwicklungsländern. Indien nimmt den traurigen Spitzenplatz ein, dort sterben laut Report jedes Jahr mehr als 300.000 Babys innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Geburt. Auch sterben nirgendwo auf der Welt mehr Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Entbindung. Auf dem Subkontinent sei das Wirtschaftswachstum zwar beeindruckend, doch davon profitieren laut Bericht nicht alle Menschen gleichermaßen.

Im Verhältnis zur Bevölkerung des Landes schneiden allerdings bei der Säuglingssterblichkeit andere Länder noch schlechter ab. Während in Estland, Island, Luxemburg und Zypern die Todesrate bei Neugeborenen bei 0,5 auf 1000 liegt, sterben in Somalia 18 und im Kongo, Mali und Sierra Leone 17 Kinder am ersten Tag. In den entwickelten Ländern stehen die USA nicht gut da: Obwohl in den EU-Staaten mehr Kinder geboren werden als in den USA, sterben in Europa nur halb so viele in den Stunden nach der Geburt. Schätzungen zufolge sterben in den USA jährlich 11.300 Säuglinge am Tag ihrer Geburt, so Save the Children.