Sonntag2. November 2025

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Lux GSM: Startschuss für neue Telefongesellschaft

Lux GSM: Startschuss für neue Telefongesellschaft

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Die Umstrukturierung der Post im Telefonsektor ist beschlossene Sache. Die Feinarbeit beginnt. Ende des Jahres soll das neue Telefon-Unternehmen der Post mit neuem Namen, mit seiner Mannschaft und neuer Struktur stehen. Einzelheiten gibt es noch nicht. Wirtschaftsminister Krecké versucht die Gemüter zu beruhigen.

Helmut Wyrwich 

„Die luxemburgische Regierung wird das Tafelsilber des Landes nicht veräußern“, sicherte Wirtschaftsminister Jeannot Krecké am Mittwoch vor Journalisten zu. Zum Tafelsilber des Landes zählt er die Post mit ihren Einheiten, das Satellitenunternehmen SES oder auch den Transportsektor.

Vollständig sei diese Aufzählung nicht, aber sie war nötig. Hatten doch die Gewerkschaften starke Zweifel an der Neuordnung des Telekom Sektors innerhalb der Post geäußert. Das Schreckgespenst des Verkaufes oder gar ein ausländischer Partner wurde mehr als einmal öffentlich an die Wände gemalt. Krecké versuchte am Mittwoch, diese Ängste zu zerstreuen. 

Die neue Telekom Einheit der Post entsteht aus dem Mobilsektor rund um LuxGSM und um den Festnetzbereichbereich der Post. Die neue Gesellschaft ohne Namen wird aus gut 200 Mitarbeitern der Lux GSM gebildet, die aus dem Privatsektor kommen und aus einer ähnlich großen Anzahl von Staatsfunktionären, die aus dem Festnetzbereich der Post kommen.

In einer ersten Phase werden 100 Mitarbeiter aus dem Festnetz in die neue Telefongesellschaft wechseln. „Insgesamt“, sagt Gaston Reinesch, Verwaltungsratsvorsitzender der Post, werden in der Post-Telekom etwa 400 bis 450 Mitarbeiter tätig sein.

Status behalten

In der Gesellschaft werden Privatbeamte und Staatsfunktionäre Seite an Seite arbeiten. Sie werden – selbst bei derselben Arbeit – unterschiedlich entlohnt werden. Der Staatsfunktionär behält seinen Status wie auch der Privatbeamte, der in der Regel weniger verdienen dürfte. Schwierigkeiten soll es dennoch nicht geben, versichern Reinesch, der Minister und Marcel Gros, der Generaldirektor der Post. 

Die Staatsfunktionäre werden in der Post-Telekom mit der Zeit aussterben. Immer, wenn einer von ihnen in den Ruhestand geht, von einem Privatbeamten ersetzt werden, wenn der Arbeitsplatz denn neu besetzt wird.   

Die neue Gesellschaft wird komplett in Staatsbesitz übergehen. Sie wird auch direkt von der Obergesellschaft der Post geführt. So wird der Verwaltungsrat sich als Aufsichtsrat der Post-Telekom gründen. Das Generaldirektoriat wird Vorstand werden und unter sich eine Geschäftsführung von scehs Mitgliedern haben. Drei kommen aus der privaten Mobilcom Gesellschaft LuxGSM und aus dem Festnetz der Post.  

Die Kunden  von Lux GSM und dem Post-Festnetz werden zunächt ihre Rechnungen weiter getrennt erhalten. Von Ende des Jahres an wird das Rechnungswesen dann so gestaltet sein, dass sie nur noch eine Rechnung von der Post-Telekom bekommen werden.

Konkurrenz schläft nicht

Die Gründung einer Post-Telekomgesellschaft ist für die Post auf Dauer überlebenswichtig. Im Festnetz, dass ihr bisher zu 100 Prozent gehörte, knabbern die Konkurrenten wie Tango und Vox kräftig. 

Rund um Luxemburg bis hin auf den heimischen Markt gibt es bereits eine Vielzahl von günstigen Angeboten, mit denen die Post in ihrer derzeitigen Konfiguration nicht mithalten kann. Sie muss in einer Konvergenz Festnetz, Mobilfunk, Internet und dann auch Fernsehen – zu einem günstigen Tarif  – zusammenführen, um auf dem eigenen Markt weiter konkurrenzfähig zu sein. Das geht in der derzeitigen Struktur nicht.

Wirtschaftsminister Krecké hat am Mittwoch in diesem Sinne darauf hingewiesen, dass man wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen habe.

Siehe auch:

Post legt Sparten zusammen