Lesbarer, zugänglicher … besser!

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LUXEMBURG - Ab Donnerstag (27.10.) erscheint die französischsprachige Wochenzeitung Le Jeudi in neuem Gewand. Die Neuerungen betreffen sowohl die Optik, sprich das Layout, als auch den Inhalt.

Das Tageblatt hat sich im Vorfeld der „Premiere“ (Donnerstag 27.10.) mit Chefredakteur Jacques Hillion über das Wie und Warum dieses „Relaunches“ unterhalten.

Tageblatt: Herr Hillion, warum dieses „Relooking“ des „Le Jeudi“?

Jacques Hillion: „Hauptziel des Relaunches ist eine Steigerung der Lesbarkeit. Wir wollen den Le Jeudi einfach für ein breiteres Publikum zugänglicher machen, könnte man sagen. Dieser Entscheidung, den Jeudi in diesem Sinne zu überarbeiten, liegen diverse Umfragen zugrunde. Umfragen, die wir sowohl bei unsern Abonnenten als auch bei Nicht-Lesern durchgeführt haben. Die Ergebnisse dieser Studien – eine der oft geäußerten Kritiken war, dass die Zeitung zu dicht sei – waren Ausgangspunkt für die Diskussionen und Überlegungen einer Arbeitsgruppe, die wir zu Beginn des Jahres eingesetzt haben.“

Was wird neu, was anders?

„In Sachen Look, wenn man so will, besticht der ‚Nouveau Jeudi‘, wie wir sagen, durch ein neues, vollständig überarbeitetes Layout, eine neue Präsentation. Hierzu gehört, neben einer neuen Schriftart, dass wir der Fotografie mehr Platz als bisher einräumen. Die Texte ihrerseits sind kalibrierter.

Die Grundzüge der Zeitung allerdings werden die gleichen bleiben: Der Jeudi wird immer noch eine Wochenzeitung mit allgemeinen Informationen bleiben. Wobei die Information aber gezielter sein wird. Im Sinne der angesprochenen Lesbarkeit wird sie vielleicht etwas ‚leichter‘. Dies impliziert, dass die Seitenzahl im Vergleich zu den bisherigen Ausgaben leicht zurückgehen wird.“

Was ist mit der Zeitungsstruktur? Wird auch diese ändern?

„Die bekannte Struktur, bestehend aus vier voneinander getrennten Heften, bleibt bestehen. Das erste Heft wird, wie gewohnt, die politische und soziale Aktualität behandeln.

Das Kernelement sind in diesem Zusammenhang jeweils zwei thematische Seiten, zwei ‚pages-phare‘, die entweder einer detaillierten Recherche oder der Polemik gewidmet sein werden. Diese Seiten erinnern ein bisschen an das, was im Jeudi zu einer gewissen Zeit ‚Le projecteur‘ oder ‚Le dossier‘ waren. Diese Rubriken, die kennzeichnend für die Zeitung waren, wurden aus verschiedenen Gründen dann aber fallen gelassen.

Das Heft ‚Finances‘ wird zukünftig ‚Economie‘ heißen, ein neuer Titel, der unsere Offenheit sowohl gegenüber der Aktualität des Finanzplatzes als auch des gesamten Wirtschaftssektors unterstreichen soll. Unsere Berichterstattung reicht von den Persönlichkeiten, die das Wirtschaftsleben gestalten, bis hin zu den Unternehmen, die die Pfeiler der nationalen Ökonomie darstellen.“

Kultur war bisher immer ein wichtiger Bestandteil des „Le Jeudi“ …

„Ja, die Kultur war immer einer der Pfeiler des Jeudi und wird dies in Zukunft auch bleiben. In diesem Sinne wird das Kulturheft, das dritte Heft nach der Politik und der Wirtschaft, konzeptuell unverändert bestehen bleiben. ‚L’esprit reste le même.‘

Nicht so für unser viertes Heft. Bisher hieß dieses ‚Forum‘, ab morgen trägt es den Titel ‚Le club‘. Hier ändert die Idee leicht. Nach wie vor soll dieses Heft ein Heft der Debatten, der Ideen sein. Ideen, die wir vorstellen, weiterentwickeln.

Gleichzeitig wollen wir an dieser Stelle – daher auch der Name ‚Le club‘ – die Leser um ein Thema vereinen, an einer Stelle zusammenbringen und auf diesem Weg eine Diskussion ermöglichen. Somit soll das Heft auch kreativer werden. In einer gewissen Weise könnte man ‚Le club‘ als das Wochenendheft der Zeitung bezeichnet. Weil man es zur Hand nehmen kann, wenn man etwas Zeit hat, um sich sowohl zu amüsieren als auch um nachzudenken. ‚Le club‘ ist für jene Leser gedacht, die sich Zeit für einen Artikel nehmen wollen, der sich auch mal über eine ganze Zeitungsseite erstreckt.“

Mit der angesprochenen neuen Lesbarkeit, also der neuen Attraktivität des „Le Jeudi“, sollen sicherlich auch neue Leser gewonnen, der Kreis der Leser erweitert werden?

„Ja, das ist sicherlich eines der Ziele. Schließlich ist das Land in einer konstanten Entwicklung. Alle fünf Jahre wächst die Bevölkerung Luxemburgs um die Größe einer Stadt wie Düdelingen. Und diese neuen Bürger erreichten wir bisher nur bedingt.“

Wie würden Sie die Leserschaft des „Le Jeudi“ beschreiben? Oder anders gefragt: Hat sich die Leserschaft der Zeitung seit deren Gründung im Jahr 1997 verändert?

„Grundlegend hat sich die Leserschaft des Le Jeudi in all den Jahren nicht nennenswert verändert. Le Jeudi richtet sich nach wie vor an Entscheidungsträger, an Unternehmensleiter, an die Angestellten der EU-Institutionen.

Ganz allgemein ist Le Jeudi aber eine Zeitung, die sich an jeden richtet, der in Luxemburg lebt und das Land näher, besser kennenlernen will. Wir sind und wir bleiben eine Luxemburger Zeitung in französischer Sprache.“

Wenn Sie jemanden überzeugen müssten, den „Le Jeudi“ zu kaufen bzw. zu abonnieren, wie würden Sie argumentieren?

„Ein erster, guter Grund, den Jeudi zu kaufen, ist, dass er ein ausgezeichnetes Kondensat der Wochenaktualität präsentiert.

Eine weitere Stärke ist, dass der Le Jeudi eine Zeitung der Auseinandersetzung, der Debatte ist und sich so an den demokratischen Entscheidungsprozessen des Landes beteiligt. Dieser Punkt ist uns sehr wichtig. Und schließlich sehen wir es als unsere Aufgabe an, Luxemburg als Land dem Leser in all seinen Facetten näherzubringen und zu erklären.“