Krise: Die Haushalte sparen

Krise: Die Haushalte sparen

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Der Wohnungsmarkt in Luxemburg hält sich gut. Die Gefahr einer Immobilienblase, wie von ihm im letzten Jahr befürchtet, sieht Zentralbankchef Yves Mersch heute nicht mehr. Haushalte und Betriebe sparen.

Wenn es kriselt, die Politik zum Sparen ermahnt, die Regierung selbst massiv den Rotstift bei den Ausgaben setzt, zögern die Haushalte mit den Konsumausgaben. Die Sparquote wächst, auch in Luxemburg. Eine normale Entwicklung wegen der Krise. Daran erinnerte am Mittwoch Zentralbankchef Yves Mersch anlässlich der „Revue de stabilité fiancière 2012“ ein von der Zentralbank organisiertes Treffen von Zentralbankern und Wirtschafts- und Finanzexperten in Luxemburg.

Die Zentralbank und ihr Chef, Yves Mersch, raten erneut zu Strukturreformen.

Da die Zinsen auf Sparkonten niedrig sind, sei die Versuchung der Sparer groß, sich nach Produkten mit höherer Rendite umzuschauen, so etwa am Immobilienmarkt. Man könne niemanden zum Konsum zwingen, bedauerte Mersch. Dennoch sieht er die Gefahr einer Immobilienblase in Luxemburg nicht mehr. Im vergangenen Jahr noch hatte er angesichts einer starke Zunahme von Immobilienkrediten 2010/2011 vor einer möglichen Immobilienblase gewarnt.

Eine solche war 2008 in den USA geplatzt, der Anfang der weltweiten Finanzkrise. Die Zunahme von Hypothekendarlehen sei wohl auf die Ankündigung der Politik zurückzuführen gewesen, die Fördermaßnahmen beim Kauf von Eigentumswohnungen zu reformieren.

Rückläufig waren die von den Banken an Unternehmen ausgegebenen Darlehen. Sei das Darlehensvolumen im ersten und zweiten Quartal 2011 noch gestiegen, habe man anschließend eine Stagnation festgestellt. Die Ursachen dieser Entwicklung sind unklar. Haben die Banken damit versucht, die Bilanzsumme zu senken oder haben die Betriebe weniger Darlehen beantragt?

Für Luxemburg fordert Mersch erneut Strukturreformen insbesondere im Rentenwesen. Den Staat rief er auf, zu sparen.