/ Klinik Ste-Elisabeth Prozess: Suche nach der Wunde vom Loch Ness
LUXEMBURG – Der Begriff Hepatologie kommt vom alten griechischen hepar, was so viel heißt wie Leber, die bei einer Gelbsucht denn auch in Mitleidenschaft gezogen wird.
Dabei muss man wissen, dass nicht jeder, der sich mit Hepatitis C infiziert hat, was nur über den Blutweg geschehen kann, auch an einem Leberleiden erkrankt, ja nicht einmal die Symptome einer Erkrankung erkennen lassen muss.
Eine Erkrankung, die in einzelnen Fällen aber bis zur maximalen Diagnose Krebs führen kann, so in etwa haben wir den Experten verstanden.
Auch wenn die Medizin keine genaue Wissenschaft ist und man nie von einem Null-Risiko sprechen kann, wie sich nur ein großer, da demütiger Wissenschaftler ausdrückt, so kann man behaupten, dass seit 1990 in keinem der zivilisierten Länder ungeprüfte Blutreserven gelagert und weitergegeben werden, so der vom Untersuchungsrichter bestellte Sachverständige weiter.
Seit dieser Zeit hat sich auch die Suche nach dem Virus verfeinert. Suchte man früher nach den vom Virus aktivierten Antikörpern, so kann man heute dem Virus selbst auf die Spur kommen.
Auch muss man zwischen einer chronischen und einer sich schnell entwickelnden Gelbsucht unterscheiden, was in der Zeit der Fakten wissenschaftlich noch nicht zu erkennen war.
Ehe man mit einer Behandlung anfing, die für den Patienten mit oft dramatischen Nebenwirkungen wie Erblindung und Hörsturz verbunden war, wartete man die Resultate einer sechs Monate später durchgeführten Leberprobe ab.
Dies entlastete einen der mitangeklagten Ärzte, dem der Experte höchstens den Vorwurf machen konnte, dass er den behandelnden Arzt nicht vom Resultat in Kenntnis gesetzt hatte, was dieser wiederum damit begründete, dass ihn ein Kollege zwischen Tür und Angel gebeten hatte, eine schon gebrauchte Blutprobe zu untersuchen und er nicht einmal wusste, wer dieser behandelnde Arzt war.
Freundin sagt aus
Es war dann an der damaligen Freundin des Hauptverdächtigen, als Zeugin ihren guten Willen unter Beweis zu stellen, mit dem sie ihm auch heute noch aus der Patsche helfen wollte. Auch wenn ihr Verhältnis zur Zeit der Fakten einen Kälteeinbruch erlitten hatte, habe man sich noch regelmäßig gesehen.
Ihr damaliger Freund sei ein ausgeglichener und vertrauenswürdiger Mann gewesen, meinte die Zeugin. Sie teilte seine These, dass er damals gemobbt wurde, und das besonders von dem Arzt, der ihm eine Falle stellte. Auch dieser wäre es gewesen, der dem Narkosearzt in Saarburg, bei dem ihr Freund inzwischen arbeitete, am Telefon sagte, er solle ihn im Auge behalten.
Auf den Einwand der Vorsitzenden, dies habe besagter Luxemburger Arzt letzte Woche unter Eid widerlegt, meinte die Zeugin, dann sollte man den deutschen Arzt hören, was wiederum die Vorsitzende dazu brachte, der Zeugin ein großes Vertrauensverhältnis mit dem Hauptverdächtigen zu attestieren.
Beim abschließend gehörten Bikerkollegen ging es hauptsächlich darum, ob der Hauptverdächtige zur Tatzeit eine offene Wunde hatte, die er selbst auf der Oberseite eines Fingers der linken Hand situiert hatte.
Auch wenn er sich zeitlich nicht mehr erinnern konnte, bestätigte der Zeuge eine entzündete Wunde an der Innenhand, wegen der eine gemeinsame Motorradtour abgesagt wurde. Nur zeigte er dabei die rechte Hand vor.