Klima am Arbeitsplatz unter der Lupe

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Luxemburg hat endlich einen Arbeitsklimaindex, der die Bedingungen und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz unter die Lupe nimmt.

Beim Arbeitsklimaindex handelt es sich um ein wissenschaftliches und multidimensionales Instrument, das von der Salariatskammer und der Universität Luxemburg ausgearbeitet wurde und es in Zukunft erlauben soll, Entwicklungen und Tendenzen über mehrere Jahre zu analysieren. Bei dieser ersten Auflage wurden 1.537 Personen befragt, die in Luxemburg arbeiten. Es handelt sich um eine repräsentative Umfrage, die sowohl bei Ansässigen als auch bei Grenzgängern durchgeführt wurde.

Bereits jetzt ermöglichen die Ergebnisse des Arbeitsindex es, die verschiedenen Sektoren untereinander zu vergleichen. So ist die Arbeitsqualität insgesamt (Wohlfühlen, Perspektiven, Bedingungen, Gehalt, Handlungsspielraum, Arbeitsintensität) in der öffentlichen Verwaltung vergleichsweise am höchsten, während der Horeca-Bereich am schlechtesten abschneidet. Was beispielsweise rein die Perspektiven angeht, ist der Finanzbereich das Schlusslicht, der Reinigungssektor und die Forschung schneiden in punkto „bien-être“ vergleichsweise schlecht ab.

40,6 Prozent sind gestresst

Natürlich spielt auch das Thema Stress am Arbeitsplatz im Fragebogen eine wichtige Rolle. Im Durchschnitt fühlen sich 40,6 Prozent der Befragten von ihrer Arbeit gestresst. Im Horeca-Sektor sind es 55,7 Prozent, in der Forschung 50 Prozent, im Finanzsektor 47,8 und im Reinigungssektor 47,7 Prozent. Weniger gestresst fühlen sich die Menschen, die in den öffentlichen Verwaltungen (30,1 Prozent) und in der Industrie (31,7 Prozent) arbeiten. In den verschiedenen Alterskategorien stellt man kaum Unterschiede fest, außer bei den über 55-Jährigen, bei denen das Stressempfinden mit 33,6 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt liegt.

Die Umfrage zeigt auch, dass Frauen bei Problemen am Arbeitsplatz eher verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen als Männer, während Männer eher zum Alkohol greifen. Beim Gehalt ist die Zufriedenheit im Informatik- und Postsektor, in der öffentlichen Verwaltung und im Bildungswesen am höchsten. Im Horeca-Bereich, im Handel und im Bau sind die Angestellten weniger zufrieden mit ihrem Einkommen. Im Horeca-Bereich, im Reinigungssektor und im Bau geben zudem die meisten Beschäftigten an, dass ihre Arbeit physisch anstrengend ist.

Interessant ist aber sicherlich auch, dass nur 35 Prozent der befragten Luxemburger optimistisch sind, was die wirtschaftliche Zukunft Luxemburgs angeht. 70,2 Prozent der befragten Deutschen und 60,8 Prozent der Franzosen gaben jedoch an, dieser Zukunft mit Optimismus entgegen zu blicken. David Büchel von der CSL erklärte am Mittwoch, dies könnte womöglich auf den politischen Diskurs, der besagt, es könne nicht so weitergehen, zurückzuführen sein.