Gemeinderat Vianden / Kletterpark bleibt dieses Jahr geschlossen
Die Hiobsbotschaften aus Vianden reißen nicht ab. Anlässlich der Ratssitzung vom Mittwoch wurde verkündet, dass der bekannte Klettergarten nicht länger vom „Syndicat d’initiative de Vianden“ weitergeführt werde. Der Fremdenverkehrsverein trägt sich sogar mit dem Gedanken, ganz aufzuhören.
Erst im März dieses Jahres musste die Gemeindeführung erklären, dass in dieser Saison und wahrscheinlich auch noch darüber hinaus das beliebte Freibad geschlossen bleibt. Der Grund seien größere Investitionen, welche erst getätigt werden müssten, damit das in die Jahre gekommene Schwimmbad die notwendigen Auflagen erfülle.
Am Mittwoch kam die nächste negative Botschaft für das bekannte Touristenstädtchen. Zum Abschluss der Sitzung informierte Frank Leonardy den Gemeinderat darüber, dass der „Syndicat d’initiative de Vianden“ sich nicht mehr in der Lage siehe, den „Tree Climber Adventure Park“ weiterzuführen. Das Ratsmitglied steht seit einigen Monaten dem Fremdenverkehrsverein als Präsident vor.
Es fehle an geeigneten Personal mit der dafür notwendigen Ausbildung, um die gesetzlichen Auflagen zum Betreiben des Hochseilgartens zu erfüllen. Finanziell sehe es zudem sehr schlecht aus für den Verein. Die Nutzerzahlen waren wegen der dreimonatigen Zwangsschließung im vergangenen Jahr eingebrochen. Der Kletterpark hatte zum damaligen Zeitpunkt über keine gültige Betriebsgenehmigung verfügt. Darauf ordnete die „Inspection du travail et des mines“ (ITM) seine Schließung an.
Erst Anfang Juli 2019 konnte der Park wieder seine Türen öffnen. Bis Ende Oktober 2019 konnten lediglich 4.418 Besucher gezählt werden. Dies entspräche im Vergleich etwa nur der Hälfte vom Jahr zuvor, hieß es anlässlich der Jahreshauptversammlung im vergangenen März. Trotz des bedeutenden Ausfalls bei den Einnahmen während eines längeren Zeitraums mussten die Gehälter der Beschäftigten weiterhin bezahlt werden. Außerdem wurden Investitionen in den Unterhalt der Anlage getätigt. Die Ausgaben des Kletterparks haben die Einnahmen im vergangenen Jahr somit überstiegen.
Auch 2020 hatte sich wegen der Corona-Pandemie schlecht angekündigt. Mit dem Weiterbetreiben der Anlage würde man sich noch mehr in die Schulden reiten, lautet die Befürchtung. Man trage sich sogar mit dem Gedanken, den „Syndicat d’initiative“ ganz aufzulösen. Mitte Juni soll diese Frage geklärt werden. Die Vereinigung befände sich in einem desolaten wirtschaftlichen Zustand. Dazu gehöre unter anderem seit 2018 die ungeklärte Sache mit den 50.000 Euro. Im Laufe des vergangenen Jahres hatte Jean-Paul Nagel den Job des Präsidenten hingeworfen. Weitere Mitglieder hatten ebenfalls den Vorstand verlassen. In die Bresche an der Spitze des Fremdenverkehrsvereins war daraufhin Frank Leonardy gesprungen.
Es gibt aber noch Positives aus der Ratssitzung zu berichten. So möchte Vianden rund 400.000 Euro investieren, um bei der Promenade an der Our einen großen Kinderspielplatz anzulegen. Die Arbeiten sollen demnächst beginnen und im Herbst abgeschlossen werden.
Um dem Wunsch nach Transparenz Rechnung zu tragen, werden seit Mittwoch alle öffentlichen Ratssitzungen mitgeschnitten und im Anschluss auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht. Mit diesem Schritt habe der Bürger eine weitere Möglichkeit bekommen, sich aus erster Hand zu informieren.
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Keng Schwemm, kee Kletterpark… wéi wär et wann der och géift de Sessellift an d’Schlass ofrappen an de Nëssmaart ofschafen.