/ Klare, prägnante Sprache

So mag es Jean-Marie Martini, Direktor der Redaktion von Le Quotidien, der französischsprachigen Tageszeitung der Editpress-Gruppe, die am Montag (14.11.) vor zehn Jahren ein erstes Mal erschien: klar und prägnant.
Anfangs hatte die französischsprachige Tageszeitung nicht nur mit dem Image zu kämpfen, es handele sich um die deutsche Übersetzung des Tageblatt; die Konkurrenz hatte auf die Pläne von Républicain Lorrain und Editpress reagiert und gab kurz vor dem Erscheinen der ersten Nummer La Voix heraus, die von einigen Seiten im Wort in aller Eile zu einer eigenständigen Zeitung aufgeblasen worden war.
Anfängliche Kämpfe
Der Platz war also bereits besetzt. Hiervon habe die Mannschaft sich aber nicht beirren lassen, so Martini, und das Bestreben, eine unabhängige Tageszeitung zu produzieren, habe sich ausgezahlt. Dennoch bedauert der Journalist, dass die Voix vor wenigen Wochen eingestellt wurde; er vermisst die direkte Konkurrenz.
In seiner Funktion als redaktioneller Direktor sieht er dies allerdings leicht anders. Die Zahl der Abonnemente sei seit dem Einstellen der Voix sprunghaft, um einige hundert Einheiten, angestiegen. Von Anfang an habe die Zeitung auf Unabhängigkeit von Parteien und politischen Strömungen geachtet, und so sei es dem Quotidien, trotz schwieriger Anfangszeiten, mit seinem kleinem Team gelungen, sich einen Platz in der Luxemburger Presselandschaft zu erobern und ständig auszubauen.
Dieser Trend habe sich über die zehn Jahre fortgesetzt und heute sei der Quotidien die einzige Luxemburger Tageszeitung, deren Verkaufszahlen stetig zunehmen würden, so Jean-Marie Martini.
Markenzeichen
Neben der Unabhängigkeit sei es die klare Sprache, die prägnant informieren soll, die laut Martini ein Markenzeichen der Zeitung ist. Da etwa die Hälfte der Leserschaft französischsprachige Einwohner des Landes sind, sieht er ebenfalls eine pädagogische und integrative Rolle des Produktes.
Nach dem Erscheinen der Gratiszeitungen und insbesondere dem französischsprachigen Schlager L’Essentiel habe Le Quotidien zwar Einbußen beim Einzelverkauf erlitten; was die Abonnemente betrifft, so sei dies allerdings nicht der Fall gewesen. Seit etwa einem Jahr erscheint die Zeitung in einer überarbeiteten Form und hat damit zunehmenden Erfolg bei einer wachsenden Leserschaft.
Besonders das tägliche doppelseitige Dossier zu einem bestimmten Thema, die „Métropole“-Seiten und das ausführliche Agenda am Wochenende kommen gut bei den Lesern an, so Jean-Marie Martini weiter, der so eng wie möglich an den Erwartungen seiner Leserschaft bleiben möchte. Auch das neue Layout sei gut angenommen worden, so der Redaktionsdirektor, der das Produkt als das mittlerweile eleganteste in der nationalen Zeitungslandschaft bezeichnet.
Optimismus
In die Zukunft blickt er denn auch optimistisch. Die Herausgeber haben ihre weitere Unterstützung zugesagt, die Redaktion ist motiviert und die demografische Entwicklung des Landes spreche für die Zeitung auf Französisch.
In dem Sinne wünschen wir „Bon anniversaire“.
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